Frankenthal LESERBRIEFE AN DIE LOKALREDAKTION:

Zu dem Bericht möchte ich folgende Anmerkung machen: Es ist nicht nur der Lärm, den die Anwohner ertragen müssen. Was ist schwerwiegender, der Lärm oder am Tag die Abgase von Pkw, Bussen und Lkw? Damit sollte sich das Stadtrats- und Ortsbeiratsmitglied Gerhard Bruder auch einmal befassen. Als Mediziner müsste er auch darüber Bescheid wissen. Nicht nur er, die ganzen Stadtratsmitglieder und die Verwaltung der Stadt Frankenthal sollten dieses Thema Lärm und Abgase einmal auf die Tagesordnung des Stadtrates setzen. Jahr für Jahr, immer im Sommer, gibt es diese sogenannten Open-Air-Veranstaltungen auf Dörfern, in Städten in ganz Deutschland. Darunter zählen auch Kerwen, Bierfeste, Open-Air-Kino oder auch diese heiß geliebten Public-Viewing-Plätze, welche dieses Jahr zur (sehr) späten Abendstunde stattfanden. Ich bin auch kein Fan dieser dröhnenden Bässe, wenn man Musik erst noch erahnen muss. Ich trinke auch kein Bier, doch trotzdem freue ich mich für meine Mitmenschen, dass sie gemeinsam mit Musik ihr Feierabend-/Wochenendbier genießen können. Deshalb verstehe ich auch nicht, wie man sich über eine Veranstaltung, die extra anwohnerfreundlich (Ende Punkt 24 Uhr) gestaltet wird, so aufregen kann. Ich verstehe auch nicht, wie Anwohner, die sich für die Frankenthaler Innenstadt als Wohnort entscheiden, sich über das Strohhutfest beschweren können. Jede Stadt, jedes Dorf, jede noch so kleine Gemeine hat ihr ganz persönliches Fest, das mit sehr großer Wahrscheinlichkeit in der Innenstadt stattfindet. So möchte ich an alle appellieren, die mit diesen Arten der Open-Air-Veranstaltungen, speziell der House Invention im Soccerpark Dirmstein, nicht zurechtkommen: Machen Sie an diesem Tag einen Ausflug in die schöne Pfalz. Denn irgendwo wird es ein Dorf oder eine Stadt geben, wo zu diesem Zeitpunkt kein Fest stattfindet, und genießen Sie dort die Stille! Ein herzliches Dankeschön an alle, die diese Veranstaltungen noch genehmigen, da man so Möglichkeiten bekommt, den Sommer im Freien zu verbringen und nicht vor elektronischen Gegenständen versauert. Denn Statistiken zeigen, dass unsere Jugend dazu tendiert, und man möchte da entgegenwirken! Über Ihren Artikel kann ich als Anwohnerin der Frankenthaler Straße in Studernheim nur den Kopf schütteln. Obwohl ich noch nicht mal zu den Bürgern gehöre, die sich bei der Polizei beschwert hatten, fühle ich mich durch die erfolgte Radarkontrolle regelrecht „veräppelt“. So schön es in Studernheim auch ist, das Dorf ist an einem Wochentag – noch dazu in den Sommerferien – zwischen 11.30 und 12.15 Uhr praktisch ausgestorben. Das weiß jeder. Von daher kann man sich mit solchen Aktionen jede Statistik schönrechnen und am Schreibtisch zurücklehnen nach dem Motto „was wollen denn die Studernheimer, ist doch alles in bester Ordnung“. Genauso lief es im vergangenen Jahr nach dem Besuch der RHEINPFALZ-Redaktion vor Ort, auch hier erfolgte zeitnah eine Radarkontrolle in der Sonnenstraße, die zu ähnlich lächerlichen Zeiten vergleichbare „Ergebnisse“ gebracht hat. Solche Bürgerbefragungen sind vielleicht gut gemeint, aber letztlich führen sie zu keinen Veränderungen, geschweige denn zu Verbesserungen, denn die Anliegen der Bürger werden offensichtlich nicht wirklich ernst genommen. Die aktuellen Bürgerbeschwerden über die Raser betrafen vermutlich in erster Linie die Schwerlaster, die in den vergangenen Wochen ab 7 Uhr morgens im Minutentakt mit riesigen Erdmengen durchs Dorf gebrettert sind und bereits Spurrillen in der Fahrbahn hinterlassen haben. Wenn dieser erste Bauabschnitt des Renaturierungsprojektes inzwischen abgeschlossen ist, kann man außer den üblichen Rasern momentan natürlich nicht viel messen. Sinnvoll wären Messungen über einen längeren Zeitraum, vielleicht auch nur mittels einer digitalen Anzeige (wie zum Beispiel am nördlichen Ortseingang in Kleinniedesheim), um die Fahrer auf ihre tatsächliche Geschwindigkeit aufmerksam zu machen. Grundsätzlich bräuchten wir für Studernheim ein sinnvolles, langfristiges Verkehrskonzept, denn auch die Parksituation in der Frankenthaler Straße (Dorfmitte) ist weiterhin unbefriedigend und führt regelmäßig zu Unmut, wenn zum Beispiel der Bus ortsauswärts fährt, auf Gegenverkehr trifft und keiner ausweichen kann.

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