Frankenthal Interview: „Wir geben Unterstützung“

Am Neujahrstag plant die Jugendorganisation der Ahmadiyya Muslim Jamaat Gemeinde Frankenthal wieder eine Putzaktion. Im Interview gibt Präsident Faraz Ahmed darüber und über andere Aktivitäten Auskunft.

Herr Ahmed, die Ahmadiyya Muslim Jamaat Gemeinde ist seit vielen Jahren in Frankenthal vertreten. Wie sehen die Angebote für Jugendliche aus?

Wir haben 36 Mitglieder in der Jugendorganisation. Neben den grundsätzlichen Elementen wie dem fünfmaligen Gebet in der Moschee und dem Freitagsgebet, die ja täglich beziehungsweise wöchentlich stattfinden, kommen wir auch zu anderen Veranstaltungen zusammen. Dazu gehören Indoor- und Outdoor-Sport sowie Lernveranstaltungen, aber auch Wohltätigkeitsläufe oder Generationentreffs. Zurzeit benutzen wir unser gemietetes Gebetszentrum an der Hammstraße als Moschee und Treffpunkt. Da sind die räumlichen Möglichkeiten sehr begrenzt. Wir hoffen, mit den Bauarbeiten an unserer neuen Moschee in Frankenthal 2016 beginnen zu können. Die Genehmigung und einen Platz haben wir, dort wollen wir später gern auch Beschäftigungen wie Tischtennis anbieten. Dieses Jahr sind viele Flüchtlinge gekommen. Haben die jungen Leute oder auch die Erwachsenen aus Ihrer Glaubensgemeinschaft Kontakte zu Flüchtlingen? Einigen Flüchtlingen, zu denen privater Kontakt besteht, wird auf privater Basis geholfen. Aber gemeinsam haben wir außerdem an einigen Veranstaltungen teilgenommen. Zum Beispiel fand im Mai die Spielzeugsammelaktion, von Christian Baldauf (CDU) initiiert, für Flüchtlingskinder statt, an der wir teilnahmen. Ankommenden Flüchtlingen, die bereits Mitglieder der Ahmadiyya Muslim Jamaat sind, geben wir Unterstützung in jeder Hinsicht. Ihre Jugendorganisation räumt seit 1995 jeweils morgens am 1. Januar ehrenamtlich auf dem Rathausplatz auf. Ist es schwierig, dafür Leute zu finden? Da dies schon seit Jahrzehnten Tradition ist, ist es zu einer Art Routine geworden. Die Mitglieder kommen zum Morgengebet in die Moschee. Wir beten für alles Gute im kommenden Jahr, für die Familie, die Gemeinde, natürlich auch für unser geliebtes Land Deutschland, und dafür, dass Gott es auch im neuen Jahr segnet. Nach einem Frühstück geht es dann zusammen auf die Straße. Wie reagieren Menschen, die zufällig vorbeikommen, wenn Sie aufräumen? Die meisten gehen eher gleichgültig weiter. Doch es gibt einige, die immer wieder ihre Blicke auf uns richten und sehr überrascht aussehen. Manche Passanten sprechen uns an und teilen mit, dass sie die Aktion sehr schätzen und bewundern. (Foto: privat)

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