Frankenthal Frankenthal: Pflegeheim darf neue Bewohner aufnehmen

Derzeit werden bei Altera in der Schraderstraße 69 alte Menschen gepflegt.
Derzeit werden bei Altera in der Schraderstraße 69 alte Menschen gepflegt.

Ins Altera Senioren-Domizil Frankenthal dürfen wieder pflegebedürftige Menschen einziehen. Das Landessozialamt hat den Aufnahmestopp für zwei von drei Wohnbereichen zum 30. Juli aufgehoben. Der Grund für diesen Schritt: Die Versorgung der Bewohner und die Situation beim Personal habe sich inzwischen deutlich verbessert.

Mitte Juni hatte das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung den im Frühjahr verhängten Aufnahmestopp für das Altera Senioren-Domizil um drei Monate bis 30. September verlängert, diese Woche folgt eine neue Ansage: Nach einer unangemeldeten Prüfung am Mittwoch hat sich die Behörde entschieden, dem Pflegeheim in zwei von drei Wohnbereichen grünes Licht für den Einzug neuer Bewohner zu geben. Auf Nachfrage der RHEINPFALZ bestätigte das Landesamt gestern eine Information des neuen Geschäftsführers der Betreibergesellschaft, Hans-Georg Pompe. Während eine Sprecherin des Landesamts im Juni erklärt hatte, dass in der Einrichtung zwar eine positive Entwicklung bei Pflege und Betreuung der alten Menschen festzustellen sei, aber gleichzeitig noch Probleme beim Personal bestünden, kamen die Prüfer jetzt offenbar zu einer positiveren Einschätzung: Der Besuch am 25. Juli habe gezeigt, „dass die Wohnbereiche 1 und 3 deutliche Verbesserungen, sowohl in der Versorgung der Bewohner als auch in der Kontinuität der mit der Betreuung und Versorgung betrauten Mitarbeiter, aufzeigten“. Geschäftsführer Pompe, der seit 11. Juni in dem Frankenthaler Altera-Haus das Sagen hat, sieht sich durch die jetzige Entscheidung in seiner Marschroute bestätigt. Er habe seit seinem Start beispielsweise einen „Task-Force-Manager“ eingesetzt, der zusammen mit der Pflegedienstleitung die Neuausrichtung des Heims vorantreibe. Altera war im März wegen Mängeln in der Pflege und Personalproblemen in die Schlagzeilen geraten. Auslöser damals: der Fall einer 92-Jährigen, deren gebrochener Arm nach einem Sturz tagelang nicht behandelt worden sein soll. Die Freigabe der Belegung vakanter Pflegeheimplätze ist nach den Angaben des Landesamts an Auflagen geknüpft: In den zwei Wohnbereichen darf ab Montag jeweils ein Bewohner pro Woche neu aufgenommen werden. Über die zurückliegenden Wochen hinweg hatten noch 69 alte Menschen in dem 127-Betten-Haus gelebt. Eine weitere Bedingung: Die aktuelle Personalstärke muss erhalten bleiben, und die verstärkten internen Kontrollen müssen weitergehen. Altera muss laut Landesamt jede Woche Zu- und Abgänge sowie die aktuelle Anzahl der Bewohner melden. Ob und wann der Aufnahmestopp für den dritten Wohnbereich aufgehoben werden könnte, sei von einer erneuten positiven Prüfung abhängig, teilte die Behörde auf Anfrage mit. Geschäftsführer Hans-Georg Pompe hofft, diesen Prozess mit der Einstellung weiteren Fachpersonals Anfang September beschleunigen zu können, räumt aber für den dritten Wohnbereich „Nachholbedarf“ ein. Gerade beim zuletzt noch kritisch beurteilten Aspekt Personal konnte das Senioren-Domizil unter seiner neuen Leitung punkten: „Bei der Überprüfung zeigte sich, dass genügend – auch qualifiziertes – Personal in der Einrichtung eingesetzt wird“, heißt es in der schriftlichen Antwort des Landessozialamts auf die Fragen der RHEINPFALZ. Erfreulich sei zudem, „dass im Gegensatz zu früheren Prüfungen ein deutlich höheres Engagement aller Kräfte zu erkennen war“. Aber: Die Anzahl der Leasingkräfte und Freiberufler sei noch sehr hoch. Die Einrichtung habe ein Konzept vorgelegt, wie deren Einsatz bis Jahresende auf ein Minimum reduziert werden soll.

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