Frankenthal Ein starkes Viertel ist nicht genug

TG-Stürmer Alexander Cunningham (rechts), hier im Zweikampf mit Frankfurts Tim Dahm, ging am Samstag weite Wege. Sein Tor zum 3:
TG-Stürmer Alexander Cunningham (rechts), hier im Zweikampf mit Frankfurts Tim Dahm, ging am Samstag weite Wege. Sein Tor zum 3:4 eine Sekunde vor Spielende kam zu spät.

«Frankenthal.»Das junge Team der TG Frankenthal hat zum Auftakt der Saison in der Zweiten Feldhockey-Bundesliga Süd eine Niederlage hinnehmen müssen. Beim 3:4 (0:1) gegen den SC Frankfurt 1880 reichte ein sehr starkes drittes Viertel nicht, um die Mannschaft aus der Mainmetropole in die Knie zu zwingen. Verletzungen beutelten die Turngemeinde zusätzlich.

Tapeverbände waren am Samstagnachmittag auf dem Jahnplatz Trumpf. Der Frankenthaler Mannschaftsarzt Thomas Haber hatte alle Hände voll zu tun. TG-Neuzugang Jannik Albrecht war gleich nach ein paar Sekunden außer Gefecht gesetzt. Auch Noah Frank, Henry Zettler, Jonathan Adams und Fridolin Lüschen trugen weiße Manschetten um einen Oberschenkel. Das sorgte nach dem Spiel für zusätzliche Sorgenfalten auf der Stirn von TG-Coach Can Yurtseven. Sein Gegenüber Nicklas Benecke war besser gelaunt. Er freute sich über seinen ersten Sieg in einem Punktspiel als Trainer gegen die TG. Er hatte „ein typisches erstes Saisonspiel“ gesehen. Anfangs lief nämlich auf beiden Seiten noch nicht alles rund. Wobei die Gäste die etwas reifere Spielanlage an den Tag legten. Frankenthal versuchte, mit viel Engagement die kleinen Fehler im technischen und taktischen Bereich wettzumachen. Entsprechend gingen die ersten beiden Viertel – das internationale Spielformat viermal 15 Minuten löst die bislang üblichen zweimal 35 Minuten ab – an Frankfurt. Der SC führte zum Seitenwechsel verdient. Der umsichtige Anton Schmidt-Opper nutzte eine Strafecke zum 0:1 (22.). Die beste Chance der Platzherren hatte Alex Cunningham, der weite Wege ging, als er ein Solo an der Torauslinie entlang zu hoch abschloss (15.). Als kurz nach dem Seitenwechsel Constantin Lenz auf 0:2 erhöhte (33.), schien alles auf eine klare Angelegenheit für das abgezocktere Team zu sprechen. Doch die TG bewies Kampfkraft. Und sie zeigte, dass viel Potenzial in ihr steckt. Angetrieben vom Mittelfeldmotor Timo Schmietenknop erkämpfte sich Frankenthal einige Chancen – und Strafecken. Die Schwäche der vergangenen Runde war am Samstag die Stärke der TG. Schmietenknop (36.) und Manuel Eck (39.), der eine klasse Partie in der Abwehr bot, trafen zum Ausgleich. Wer weiß, was passiert wäre, wenn Eck eine der beiden weiteren Strafecken versenkt hätte. So strich der Ball jeweils knapp am linken Pfosten vorbei. „Die ärgern mich persönlich“, meinte Eck. „Wenn uns im dritten Viertel das dritte Tor gelingt“, sinnierte Cunningham. So traf Moritz Schmidt-Opper kurz nach Beginn des Schlussviertels per Strafecke (47.) zur erneuten Führung. „Im dritten Viertel hätte die Partie kippen können“, meinte Gäste-Coach Nicklas Benecke. Nach dem 2:3 sei sein Team wieder ruhig geworden. Anton Schmidt-Opper machte mit einem schmeichelhaften Siebenmeter den Deckel auf die Partie (58.). Das 3:4 von Cunningham eine Sekunde vor dem Ende war nur noch Kosmetik. TG-Coach Can Yurtseven erkannte an, dass Frankfurt mit mehr Konsequenz gespielt habe. „Wir haben im dritten Viertel die Möglichkeit, das Spiel zu drehen. Dann bekommen wir die bittere Ecke zum 2:3.“ Im Hinblick auf die angeschlagenen Spieler sei bis zum Derby gegen Dürkheim am Freitagabend vor allem die medizinische Abteilung gefordert. Manuel Eck bewertete die Leistung des Teams als gut angesichts der Verletzten und Angeschlagenen. Viele Spieler hätten gezeigt, dass sie sich in einem Punktspiel um 20, 30 Prozent im Vergleich zur Vorbereitung steigern könnten. Die Chancenverwertung müsse besser werden. Auf dem dritten Viertel könne man aufbauen. So spielten sie TG Frankenthal: Adams, König - Eck, Frank, Beck, Schneider, Klug, Kohlmann, Schmietenknop, Albrecht, Aaron Hayn, Simon Hayn, Haber, Cunningham, Reinhard, Lüschen, Zettler SC Frankfurt 1880: Gans, Müller - Cyrus, Dahlinger, Dahm, Flößer, Gerstenhöfer, Leichenich, Lenz, Mann, Sawall, Anton Schmidt-Opper, Johann Schmidt-Opper, Moritz Schmidt-Opper, Schmitt, Werner, Wittmann Tore: 0:1 Anton Schmidt-Opper (22., Strafecke), 0:2 Lenz (33.), 1:2 Schmietenknop (36., Strafecke), 2:2 Eck (39., Strafecke), 2:3 Moritz Schmidt-Opper (47., Strafecke), 2:4 Anton Schmidt-Opper (58., Siebenmeter), 3:4 Cunningham (60.) - Strafecken: 4/2 - 4/2 - Grüne Karten: Anton Schmidt-Opper, Lenz - Gelbe Karte: Haber - Beste Spieler: Schmietenknop, Eck, Cunningham - Anton Schmidt-Opper, Sawall, Lenz - Zuschauer: 180 - Schiedsrichter: Lange (Ludwigsburg)/Schultz (Frankfurt).

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