Frankenthal Ein Anhänger voller Abenteuer mit Wild und Wald

Viel gelernt über Tiere und Bäume: Fabienne mit einer Waldmaus, Philipp mit einem Fuchs und Steffen Reinhardt mit einem Steinmar
Viel gelernt über Tiere und Bäume: Fabienne mit einer Waldmaus, Philipp mit einem Fuchs und Steffen Reinhardt mit einem Steinmarder.

Tierpräparate und Felle, Teile verschiedener Bäume – all das ist in den acht Anhängern der Erlebnisschule Wald und Wild zu finden. Einer von ihnen hat Ende vergangener Woche am Albert-Einstein-Gymnasium (AEG) Station gemacht. Statt des ganz normalen Unterrichts gab es Informationen über den Lebensraum Wald und die Jagd.

Die Erlebnisschule ist ein Kooperationsprojekt der Landesforsten Rheinland-Pfalz und des Landesjagdverbands. Die Anhänger können Jäger und Forstleute kostenlos ausleihen – mit dem Ziel, Menschen den Wald näherzubringen und zu veranschaulichen. Steffen Reinhardt, der selbst Jäger ist, und sein Freund Axel Schönherr hatten sich für den Besuch am AEG extra freigenommen. Das Projekt läuft auf ehrenamtlicher Basis. Daher seien die Anhänger auch nicht immer frei. Laut Schönherr seien Anfragen ungefähr ein Vierteljahr vor einem geplanten Termin sinnvoll.

In Unterricht eingebunden

Beim AEG war die Aktion in den naturwissenschaftlichen Unterricht der fünften Klassen eingebunden – als Abschluss des Themas Pflanzen, Tiere und Lebensräume. Das Interesse ist groß. Reinhardt gestaltet den Vormittag mit den Kindern der 5b wie eine Art Quizshow, stellt Fragen zu den mitgebrachten Tieren. Die Kinder sind eifrig bei der Sache, wollen beweisen, was sie schon alles wissen. Wenn mal keiner die richtige Antwort parat hat, liefert Reinhardt eine verständliche Erklärung.

„Auch wenn nur fünf Prozent von dem, was ich sage, bei ihnen hängenbleibt, ist das schon gut“, sagt der Naturfreund und Jäger. Von den Präparaten sind die Kinder ganz besonders beeindruckt, fassen die Tiere an, gehen in den Wagen, um sich mehr anzuschauen. Um ein mitgebrachtes Fell drängen sich alle zusammen, um möglichst viel mitbekommen zu können. Spontan kommen nacheinander noch mehr Klassen zum Anhänger – begeistert sind sie alle sehr.

Test für die Lehrer

Auch die Lehrer werden von Reinhardt getestet – was wiederum die Schüler freut. Bei einer falschen Antwort jubeln sie und beantworten die Frage selbst richtig. Sogar als es zur Pause klingelt, bleiben einige da, um mehr Fragen zu stellen, und auch ältere Schüler kommen dazu. „Meine Erwartungen wurden sogar übertroffen“, sagt Steffen Reinhardt. Man merkt ihm und Begleiter Schönherr an, dass es ihnen Spaß macht, die Begeisterung der Kinder zu wecken.

Die am häufigsten gestellte Frage, ob die Tiere von den Jägern selbst geschossen sind, verneint Schönherr: „Das sind alles Tiere, die bei einem Unfall gestorben sind oder am Straßenrand gefunden wurden.“ Reinhardt würde sich allerdings wünschen, dass die Jagd nicht immer so negativ dargestellt werde. „Wir Jäger sind ausgebildete vom Staat geprüfte Naturschützer. Wir müssen dafür bezahlen, die Prüfung zu machen.“

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