Frankenthal Dreifacher Becker hilft

Mit 18 Jahren steht Tim Becker noch fast am Anfang seiner fußballerischen Karriere. Am Wochenende gelang dem offensiven Mittelfeldspieler des SC Bobenheim-Roxheim beim 4:1-Sieg im A-Klasse-Duell gegen Aufsteiger SV Maudach etwas, das vielen Kickern verwehrt bleibt: ein Hattrick. Und es war nicht irgendein Hattrick. Becker gelangen die drei Treffer innerhalb von sechs Minuten. Zwischen der 55. und 61. Minute klingelte es im Maudacher Kasten. Becker, vor der Saison vom TuS Großkarlbach an den Binnendamm gekommen, hätte sogar noch in die Fußstapfen von Robert Lewandowski treten können. Zur Erinnerung: Der Pole in Diensten des FC Bayern München knipste am 22. September 2015 gegen den VfL Wolfsburg innerhalb von neun Minuten fünfmal. Bei Becker hatten Latte und Pfosten was dagegen. Noch etwas Besonderes hatte der Dreierpack: „Ich habe noch nie in einem Spiel drei Tore geschossen. Nicht mal in der Jugend“, gesteht Tim Becker im RHEINPFALZ-Gespräch. Er habe schon beim Warmmachen gemerkt, dass da etwas gehen könnte. Denn Trainer Stephan Szymczak hatte ihn auf einer neuen Position eingesetzt – gemeinsam mit Robin Wanger direkt hinter den Spitzen. Bislang war er immer auf Links- oder Rechtsaußen daheim. „In der Mitte, das liegt ihm mehr. Da hat er mehr Platz. Und da sehe ich ihn künftig auch“, sagt Stephan Szymczak. Der Coach hält viel von dem 18-Jährigen. „Klasse! Für sein erstes Jahr bei den Aktiven ... Klar, er durchläuft Höhen und Tiefen. Aber in dem Alter ist es normal, dass man ab und zu an seine Grenzen stößt“, meint Szymczak. Becker bringe gute Anlagen mit – Tempo, Spielintelligenz. „Er ist ja noch am Anfang.“ Beide sind froh, dass es nach den zwei Niederlagen mal wieder einen Dreier gab. „So ein überlegener Sieg tut dem Team generell ganz gut“, sagt Tim Becker. Und dabei hat er schon das Kerwespiel am kommenden Wochenende im Blick. In der ersten Halbzeit habe man schon noch die Verunsicherung gemerkt, sagt Trainer Stephan Szymczak. „Dann wussten wir nicht, was uns mit dem Neuling SV Maudach erwartet. Wir haben uns langsam rangetastet. Und ab der 30. Minute war mir klar, dass wir gewinnen.“ Es dauerte bis zum Beginn der zweiten 45 Minuten, ehe Tim Becker für Jubel beim SC-Anhang sorgte. Er fühle sich hier sehr wohl, sagt er. Die Stimmung im Team sei gut. „Der Trainer steht hinter mir. Wenn’s mal nicht läuft, wird man aufgebaut.“ Da spüre er auch das Vertrauen des Trainers. Der hat übrigens keine Angst davor, dass Becker irgendwann vielleicht mal Begehrlichkeiten bei Verbands- oder Landesligisten weckt. „Wenn, dann bedeutet das nur, dass wir einen guten Job gemacht haben.“ Aber bis dahin ist ja noch Zeit. So lange darf Becker ruhig weiter am nächsten Hattrick für den SC basteln.

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