Frankenthal Die Fußballfans können kommen

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Hinter Dirk Fuhr und Jürgen Maring liegen schweißtreibende Tage. Und das nicht nur wegen der Hitze über Pfingsten. Vielmehr mussten die beiden Köpfe der Agentur Eventfritze auf dem Festplatz an der Benderstraße Schwerstarbeit leisten, damit ihre Public-Viewing-Arena für die Fußball-Weltmeisterschaft fertig wird.

Mit der Partie Brasilien gegen Kroatien beginnt morgen die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien. Auf den ersten Anstoß um 22 Uhr freuen sich auch Dirk Fuhr und Jürgen Maring. In den vergangenen Tagen sausten sie quasi ununterbrochen auf dem Festplatz hin und her, telefonierten, organisierten – und schwitzten. Aber ihre Helfer sowie die Leute der von ihnen beauftragten Firmen haben alles hinbekommen. Wo vor wenigen Tagen noch eine leere Fläche war, steht nun ein Stadion. Bis zu 15.000 Zuschauern wollen Fuhr und Maring bis zum 13. Juli ein WM- und Fußballerlebnis der besonderen Art bieten. Dafür sorgen soll vor allem eine 20 Quadratmeter große LED-Leinwand, die jedem Public-Viewing-Gast ungestörten Fußballgenuss verspricht. Qualität und Komfort sind zwei Schlüsselbegriffe in der Planung von Fuhr und Maring. Sie haben ihre Lehren aus den Erfahrungen von der Europameisterschaft 2012 gezogen, als sie recht spontan auch schon ein sehr großes Public Viewing auf dem Festplatz angeboten hatten. Diesmal hatten sie einen wesentlich größeren Vorlauf. Und den nutzten sie zur Abrundung ihrer Ideen. So gibt es nun drei Tribünen mit insgesamt 5000 Sitzplätzen. Die mittlere Tribüne verfügt über Schalensitze für Dauerkartenbesitzer und im oberen Bereich über 14 Lounges. „Bei den Dauerkarten sind wir schon ausverkauft“, freut sich Maring. 600 Fußballfans haben sich hier für die ganze WM-Zeit einen Platz gesichert. „Das heißt natürlich nicht, dass die immer alle da sind. Aber sie alle müssen nicht am Eingang Schlange stehen und haben in diesem Tribünenbereich auf alle Fälle einen Sitz“, erläutert Jürgen Maring. Die Lounges, die mit Verpflegung gebucht werden, seien für alle Deutschland-Spiele schon ausverkauft. Auch beim Freitagabendspiel zwischen Spanien und den Niederlanden seien diese exklusiven Plätze schon weg. Auf beiden Seiten der Leinwand gibt es große Verpflegungsstraßen. Maring und Fuhr hoffen so, dass sich die Fans ohne großen Stress mit Getränken und Essen eindecken können. Ganz wichtig war ihnen auch, für genügend Toiletten zu sorgen. So werde hier nun das Backsteinhaus auf dem Festplatz genutzt. Hinzu kämen weitere Container. „80 Prozent der Toiletten sind für Frauen“, sagt Maring. Beim Eintritt werde diesmal ein Euro erhoben. „Dafür kann man dann aber die Toiletten umsonst nutzen. Beim letzten Mal waren pro Toilettengang 50 Cent fällig. Das passte vielen nicht. Deswegen haben wir das geändert“, erklärt Fuhr. Zudem bekomme jeder Gast einen Flyer mit Gutscheinen. „Das wird alles stressfreier für die Gäste“, ist Fuhr überzeugt. Damit alles reibungslos läuft, gibt es ein groß angelegtes Sicherheitskonzept. Security-Personal kontrolliere beim Eingang, damit keine gefährlichen Gegenstände und keine Pyro-Technik reingeschmuggelt werden, und auf den Tribünen. Außerdem werde das ganze Gelände per Video überwacht. Insbesondere bei Deutschland-Spielen sei zudem Polizei auf dem Gelände. Ein Unterhaltungsprogramm – etwa SWR-Partys vor den Deutschland-Spielen – gebe es jeweils vor dem Anpfiff. „Wir wollen schon ein bisschen Festivalstimmung“, betont Maring. Hinzu kämen Torschussanlagen und Vorlosungen als Unterhaltungsprogramm. Ansonsten halte man sich akribisch an die Auflagen der Stadt. So dürfen ja auch nur Spiele gezeigt werden, die bis 22 Uhr angepfiffen werden. Um die Anwohner zu entlasten, gibt es zudem ein neues Soundsystem, das übers Gelände verteilt ist und nicht mehr aus zwei großen Quellen besteht. „Wir haben sehr guten Zuspruch von Firmen. Wir brauchen einmal 10.000 Besucher, die vernünftig konsumieren, dann ist alles im grünen Bereich“, so Fuhr zu den Finanzen. Und welche Resonanz wird erwartet? „Wir hoffen siebenmal auf 15.000 Fans.“ Das klappt, wenn Deutschland ins Endspiel kommt. Maring ergänzt gelassen: „Jeder Biergarten wäre froh über ein paar hundert Fans. So ist es auch bei uns. Aber hier ist dann eben nur die erste Reihe besetzt.“ (ax)

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