Frankenthal Diakonissenverein: Mehr Geld für die Ökumenische Sozialstation

Dank häuslicher ambulanter Pflegeangebote können ältere Menschen länger in ihrer gewohnten Umgebung bleiben.
Dank häuslicher ambulanter Pflegeangebote können ältere Menschen länger in ihrer gewohnten Umgebung bleiben.

Mit aktuell 472 Mitgliedern ist der Protestantische Diakonissenverein nach eigenen Angaben der größte Krankenpflegeverein in der Stadt. Groß war die Freude bei der jüngsten Jahreshauptversammlung darüber, dass die Insolvenz der Ökumenischen Sozialstation Frankenthal abgewendet werden konnte.

Der Protestantische Diakonissenverein unterstützt die Kirchengemeinden in der Stadt bei der Alten- und Familienarbeit. Neben dem Katholischen Krankenpflegeverein Frankenthal sowie dem St. Elisabethenverein Frankenthal-Mörsch ist er Mitglied und Förderer der Ökumenischen Sozialstation Frankenthal. Dem ambulanten Pflegedienst kommt der größte Teil der Mitgliedsbeiträge des Diakonissenvereins zugute. „Dadurch ist zusätzliche Zeit bei der ambulanten Pflege möglich, die über die von den Pflegesätzen vorgegebene enge Taktung hinausgeht“, berichtet die Vorsitzende Sieglinde Ganz-Walther im Gespräch mit der RHEINPFALZ.

Aufgrund der allgemeinen Kostensteigerungen und angesichts der drohenden Insolvenz der Sozialstation hat der Protestantische Diakonissenverein bereits im vergangenen Jahr bei seiner Mitgliederversammlung beschlossen, die Beiträge ab 2023 von 27 auf 40 Euro zu erhöhen. „Davon gehen 35 Euro an die Sozialstation“, erläutert Ganz-Walther. Im laufenden Jahr könnten so mehr als 16.500 Euro an die Sozialstation abgeführt werden. 2022 wurden – bei noch 520 Mitgliedern und einem niedrigeren Beitrag – 13.000 Euro weitergegeben. Hinzu kam laut Ganz-Walther ein Zuschuss in Höhe von 20.000 Euro: „In diesem Jahr haben wir weitere 50.000 Euro zuschießen können.“

Sinkende Mitgliederzahlen

Möglich sei dies nur durch die Mieteinnahmen des vereinseigenen Diakonissenhauses in der Karolinenstraße, in dem die Schuldnerberatung des Diakonischen Werks untergebracht sei und das Zentrum für Arbeit und Bildung (ZAB) zwei Wohnungen nutze. Bis zum vergangenen Sommer sei der Brandschutz in dem Gebäude auf den neuesten Stand gebracht worden.

Groß sei die Freude im Verein darüber, dass die Insolvenz der Ökumenischen Sozialstation Frankenthal abgewendet werden konnte. Was Ganz-Walther angesichts sinkender Mitgliederzahlen – 2021 waren es noch 547 und damit 75 mehr als heute – jedoch umtreibt: „Wie gelingt es, neue Mitglieder zu gewinnen, um die Sozialstation auch in Zukunft unterstützen zu können? Und wie kann man mehr junge Menschen für den Pflegeberuf begeistern?“ Die häusliche ambulante Pflege sei wichtig, um ältere Menschen möglichst lange in ihrer gewohnten Umgebung zu belassen. Ganz-Walther nennt einen weiteren Aspekt: „Nicht jeder kann sich ein gutes Pflegeheim leisten.“

Stolz ist die Vorsitzende, die bei den Vorstandswahlen für weitere vier Jahre im Amt bestätigt wurde, auf den Besuchsdienst des Diakonissenvereins. Diesen bietet Mitarbeiterin Yvonne Schall seit zehn Jahren an. „Wer das möchte, kann die Betreuung in Anspruch nehmen“, erläutert Ganz-Walther, die dem Verein seit 2007 vorsteht. Erneut kandidieren werde sie 2027 wohl nicht mehr, meint die frühere Frankenthaler Dekanin gegenüber der RHEINPFALZ. „Ich bin jetzt 67 Jahre alt und vermute, dass es meine letzte Amtszeit sein wird.“ Ihr Wunsch: „Dass sich frühzeitig jemand für meine Nachfolge findet.“ Einen Wechsel im Vorstand gibt es auf der Stellvertreterposition: Volker Henß stand nicht mehr für eine weitere Amtszeit zur Verfügung. Als seine Nachfolgerin wurde Yvonne Schall gewählt.

Der Vorstand

Vorsitzende: Sieglinde Ganz-Walther; Stellvertreterin: Yvonne Schall; Kassierer: Horst Roos; Beisitzer: Gabriele Bittins, Angelika Glatz, Jürgen Hatzfeld, Jochen Mühle, Manuela Orlik, Jennifer Schlösser, Sigrid Weidenauer-Sauer.

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