Frankenthal Der Mensch als Thema

August Stern hat einen weihnachtlichen Nachnamen und einen interessanten Beruf: Der gebürtige Frankenthaler ist Maler, der in den Bereichen Porträt- und Auftragsmalerei arbeitet und Kostüme und Bühnenbilder für Theater entwirft.

Stern, der 1967 in Frankenthal geboren wurde, verließ die Stadt bereits als Kleinkind mit seiner Mutter. „Ich sage immer gerne, dass ich aus Frankenthal ins Franken-Tal gezogen bin“, erzählt der Maler lachend. In Würzburg arbeitete er mehrere Jahre als Maler, bevor es ihn vor ein paar Jahren nach Berlin verschlug. Die Malereien und die Gestaltung für Theater bezeichnet Stern als „schöne Arbeiten: Beim Theater schätze ich es, an einem Projekt mit anderen zu arbeiten, im Ausgleich zu meiner Arbeit im Atelier.“ Freien Arbeiten widmet Stern immer einem Thema: „der Mensch als individuell erlebendes Wesen. Ich versuche immer, malerisch rüberzubringen, wie ich etwas aus menschlicher und nicht aus idealer Sicht sehe.“ Bei der Porträtmalerei kämen Menschen aus ganz unterschiedlichen Schichten auf ihn zu, berichtet Stern: „Arme Leute, fast auf Hartz IV-Niveau, aber auch Rechtsanwälte und Ärzte.“ Beim Preis für ein Porträt hat sich Stern etwas Außergewöhnliches ausgedacht: Er orientiert sich am Vermögen des Auftraggebers. „Ich frage mich immer, was ich von den Leuten verlangen kann, welchen Stundenlohn sie haben.“ Er habe zwar einen Mindest-Stundenlohn, aber er wolle den Leuten entgegenkommen, so Stern, dessen Bruder noch in Frankenthal lebt. (nhe)

x