Frankenthal Auszeit:

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Manchmal liegt die beste Lösung einfach so nah. Monatelang strampelt sich der VfR Frankenthal einen ab, stolpert von einer Niederlage zur nächsten. Bis, ja bis der Trainer die Faxen dicke hat, sich die Fußballschuhe anzieht und das Problem einfach selbst löst. Am Wochenende hat VfR-Coach Mohamed El-Haddadi sich einfach selbst den Arbeitsplatz erhalten und beim 3:2-Sieg des VfR bei der TSG Deidesheim alle Treffer der Gäste selbst erzielt. Ein Trainer, der die Sache selbst in die Hand nimmt ... Man stelle sich vor: Der HSV wäre schon längst in der Champions League, wenn Bruno Labbadia vorne im Sturm rumgewuselt wäre. Und Deutschland hätte in Rio locker Gold gewonnen, wenn Kopfball-Ungeheuer Horst Hrubesch einfach selbst im Strafraum für Gefahr gegen die brasilianischen Hänflinge gesorgt hätte. Wir dürfen gespannt sein, wann dieses Beispiel Schule macht und sich der nächste Übungsleiter sein Team einfach selbst aus der Krise ballert. Okay. Die Krise beim VfR ist noch nicht vorbei. Aber jede Reise beginnt mit einem kleinen Schritt ... Eigentlich sollte auf dem Jahnplatz längst kein Hockeyball mehr rollen. Emsige Bauarbeiter sollten stattdessen am neuen Kunstrasen werkeln. Doch wie fast immer bei Bauvorhaben, kam es auch hier zu Verzögerungen. Und die Verspätung hat ja auch ihr Gutes: Die TG-Teams können noch ein paar Heimspiele auf dem angestammten Geläuf bestreiten. Dass auf einem Feld gespielt wird, das eigentlich nicht mehr da ist, kann aber auch für Irritationen sorgen. So vermissten die Schiedsrichter vor dem Anpfiff der Regionalliga-Partie der Damen gegen den ASV München am Samstag die vier Eckfahnen. Die wurden vor den anstehenden Bauarbeiten anscheinend schon eingelagert. Hektische Blicke bei den TG-Verantwortlichen, dann die zündende Idee: Irgendwo liegen doch noch ein paar Stangen rum. Die hingen dann zwar leicht schief in den Löchern, doch bei langwierigen Bauprojekten ist Improvisationstalent mindestens genauso gefragt wie Geduld. Da ist der Verfasser dieser Zeilen am Samstag auf dem Jahnplatz zusammengezuckt, als sich beim Heimspiel der TG Frankenthal mit einem Banner die Kleeblattultras, Fans des Mariendorfer HC, ankündigten. Ultras, da denkt man gemeinhin an Pyrotechnik, Rauchbomben und Stadionverbot. Das trifft natürlich nicht auf alle Ultras zu. Aber der Reflex ist da. Doch die Kleeblattultras waren sozusagen handzahm. Das Häuflein Hauptstädter war sehr übersichtlich. Zu feiern hatten sie beim 1:3 ihres MHC nix. Trotzdem gab’s Applaus für eine tapfer kämpfende Truppe. Ein erster Schritt auf dem Weg, das Bild der Ultras gerade zu rücken ... Sportliche Grüße senden Geller und Treptow |tc

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