Frankenthal Auf die Plätze, fertig, los!

Über 160 Grundschüler waren am Samstag beim vierten Frankenthaler Stadtfinale des Laufwettbewerbs Speed4 dabei. Die bundesweite Initiative will Kinder zu mehr Bewegung motivieren und die Sportbegeisterung fördern. Mit dem Verlauf des Wettbewerbs waren die Veranstalter durchweg zufrieden.

„Wir bewegen Kinder“ – das Motto von Speed4 wurde bei der Stadtmeisterschaft in die Tat umgesetzt. Schon zu Beginn herrschte ein Getümmel in der Empfangshalle des Autohauses Volkswagen Automobile Rhein-Neckar, in der sich rund 500 Besucher einfanden. Während sich einige Kinder noch zur Musik warmliefen, warteten andere schon ungeduldig auf den Finallauf. Manch ein Elternteil hatte vorab einen guten Tipp für seinen Schützling parat: „Ruh’ dich jetzt noch ein bisschen aus, und wenn es drauf ankommt, dann gibst du alles.“ Maskottchen „Hase Speedy“ verteilte vor dem Start noch ein paar Handschläge, dann ging’s los. Aufgeteilt in Klassenstufen und Geschlecht absolvierten die Schüler einen Laufparcours mit Lichtschranken. Je nachdem, ob die Ampel links oder rechts auf Grün schaltete, rannten sie auf der jeweiligen Seite los, vorbei an einer Reihe Hütchen, um das letzte herum, und im Slalom wieder zurück. Gemessen wurden beim Lauf verschiedene Zeiten, aus denen sich die Gesamtzeit ergab: Reaktionszeit, Antrittszeit, Wendigkeit und Slalom. „Schau mal, ich hab nur 5,5 Sekunden gebraucht“, zeigte ein Erstklässler sichtlich stolz seiner Mutter den Kassenbon-ähnlichen Zettel mit den vier gemessenen Zeiten. Die Woche zuvor hatte das Speed4-Team Grundschulen in Frankenthal und Umgebung besucht und mit rund 1200 Schülern ein freies Training absolviert. Eine Qualifikation für das Stadtfinale gab es nicht. „Wir haben alle Kinder zum Finale eingeladen, egal wie schnell sie im Training waren. Wir wollen ja gerade diejenigen motivieren, die normalerweise nicht so viel Sport treiben“, betont Teamleiterin Jessica Hill. Die Kinder zeigten sich begeistert von der Aktion. „Ich treibe auch sonst viel Sport, aber bei dem Wettlauf wollte ich trotzdem unbedingt mitmachen“, sagt ein Teilnehmer. „Das Projekt wurde wie auch in den letzten Jahren super angenommen“, erzählt Hill. „Die Schüler freuen sich immer auf Speed4 und auch darauf, dass der Hase Speedy bei ihnen vorbeikommt.“ Positive Resonanz gab es auch von den Eltern, von denen manche ihr Kind das erste Mal beim Sporttreiben sahen. „Einige Eltern brauchen etwas Unterstützung von außen, um die Sportbegeisterung ihrer Kinder zu entdecken und zu fördern“, meint Hill. „Speed4 gibt hier hoffentlich den Anstoß.“ Dabei sollen auch die örtlichen Vereine integriert werden, um die Kinder auf das Sportangebot in ihrer Region aufmerksam zu machen. Für sportinteressierte Familien gab es einen Gutschein für ein Schnuppertraining bei der VT Frankenthal. Der Bewegungsmangel bei Kindern ist laut Hill vor allem ein aktuelles Problem: „Früher sind die Kinder viel öfter einfach raus auf die Straße gegangen, haben sich einen Ball mitgenommen und sich draußen bewegt. Heute stehen Fernseher, Computer und Konsole häufig im Vordergrund.“ Alle Teilnehmer erhielten bei der Siegerehrung eine Urkunde, die Zweit- und Drittplatzierten zudem eine Medaille. Die Erstplatzierten durften sich über den Speed4-Siegerpokal freuen. Die zehn schnellsten Jungs und Mädchen aus jeder Klassenstufe qualifizierten sich für das Regionalfinale Süd-West, das am 7. November in Ludwigshafen stattfindet. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Ablauf des Wettbewerbs und der diesjährigen Teilnahme“, sagt Teamleiterin Hill. „Dass trotz des schönen Wetters draußen so viele gekommen sind, zeigt uns, wie gut die Aktion bei den Kindern ankommt.“ (evg)

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