Frankenthal Spatz in der Hand und Eule im Kamin

Zwei Waldohreulen wurden auf dem Golfgelände in Dackenheim freigelassen.
Zwei Waldohreulen wurden auf dem Golfgelände in Dackenheim freigelassen.

Es sind schon Leute aus Luxemburg nach Bobenheim-Roxheim gefahren, um einen Spatz zu retten. Die Wildvogelauffangstation im Nonnenhof hat seit ihrer Gründung vor fünf Jahren einen enormen Einzugsbereich. Was die Päppler dabei erlebt und was sie sich noch vorgenommen haben, erzählt Vorsitzender Jörn Weiß 20 Lesern bei der Tour am Mittwoch, 27. Juni, am frühen Nachmittag.

Wie einen Ausflug in den Vogelpark dürfen sich die Leser den Besuch auf dem Vereinsgelände am Nonnenhof nicht vorstellen. Denn wer in den Volieren Unterschlupf findet, ist nur vorübergehend Gast oder besser Patient. Man weiß nie, wer als nächstes Hilfe benötigt und aus Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg, Worms oder sogar Frankfurt vorbeigebracht wird: Zaunkönig, Haubentaucher oder Saatkrähe? Bei den Waldohreulen ist derzeit Brutsaison, und oft sind es Jungtiere, um die sich die Handvoll Päppler kümmern müssen. „Wenn man sieht, wie ein Tier frisch aus dem Ei schlüpft und sich vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan entwickelt und man es am Ende freilassen kann, ist das wunderbar“, sagt Jörn Weiß. Rund 2500 Tiere haben die Ehrenamtlichen durchgebracht, vom straußenähnlichen Nandu-Küken über eine Schleiereule, die in einem Kamin feststeckte, bis zu vergifteten Saatkrähen oder Graugänsen, die ohne Eltern großgezogen werden mussten. Die Kleinsten werden zu Hause versorgt und sogar mit auf die Arbeit genommen, um sie regelmäßig zu füttern. Am längsten dauert es, die Wildtiere danach wieder vom Menschen zu entwöhnen, damit man sie in die Freiheit entlassen kann. Für diese Phase hat der Verein neun Volieren. Aber auch Insektenhotels werden gebaut, und eine Wildblumenwiese wurde angelegt, weil mit dem Insektensterben die Nahrung für Vögel knapp wird. Aber wie rüstet man sich, um die geflügelten Patienten zu pflegen? Warum wollen Vereinsmitglieder einen Jagd- und Falknerschein machen? Und warum soll man sich um Jungvögel in der Ästlingsphase auf dem Gehweg lieber nicht kümmern? Solche Fragen kann Jörn Weiß beantworten. „Ich habe größten Respekt davor, was Leute in Bewegung setzen und wie sie hunderte Kilometer fahren, um einem Spatz zu helfen.“ So geht’s Wer mitmachen möchte, kann sich und höchstens eine weitere Person anmelden. Dazu den Coupon ausfüllen (Stichwort: Wildvogel) und abschicken oder faxen: an DIE RHEINPFALZ, Glockengasse 12, 67227 Frankenthal, Fax 06233 315130. Oder Sie melden sich per E-Mail an die Adresse sommertour-ft@rheinpfalz.de an. Bitte in jedem Fall eine Telefonnummer angeben, unter der Sie erreichbar sind. Die Anmeldung muss bis spätestens Montag, 25. Juni, 12 Uhr, in der Redaktion vorliegen. Die Teilnehmer werden telefonisch über die genaue Uhrzeit und den Treffpunkt benachrichtigt. Die Teilnahme an allen Sommertouren erfolgt auf eigene Gefahr. Gibt es mehr Interessenten als Plätze, wird gelost.

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