Frankenthal Filmalternative: Tragikomödie um das Mutterdasein

«Frankenthal.» Eine erschöpfte Mutter findet Hilfe bei Tully, die nachts das Baby betreut und den Haushalt schmeißt. „Tully“, die tragikomische Geschichte zweier Frauen, ist heute in der Reihe Filmalternative im Lux-Kino um 17.30 und 20 Uhr zu sehen.

Marlo ist beschäftigt mit ihren zwei kleinen Kindern, von denen eines autistisch ist. Und sie ist, ungeplant, erneut schwanger. Nach der Geburt des dritten Kindes bricht sie vor Erschöpfung zusammen. Da erinnert sie sich an einen Tipp ihres Bruders und kontaktiert eine „Night Nanny“. Es meldet sich ein bezauberndes Wesen namens Tully, das nachts das Baby betreut und den Haushalt schmeißt. Die unbefangene junge Frau und die depressiv-zerknautschte Mutter freunden sich an. Und nein, diese Freundschaft geht nicht so aus wie im Thriller „Die Hand an der Wiege“. In seiner dritten Zusammenarbeit mit Schriftstellerin Diablo Cody, nach deren Drehbüchern Regisseur Jason Reitman die oscargekrönte Schwangerschafts-Tragikomödie „Juno“ und das Singlefrauen-Drama „Young Adult“ realisiert hat, widmet er sich erneut einer Sollbruchstelle eines Frauenlebens. Und in ihrer kitschfreien Schilderung des Mutterdaseins ist auch diese Tragikomödie ebenso lakonisch witzig wie schonungslos direkt. Charlize Theron macht auch als ausgelaugtes Muttertier einen starken Eindruck. Dabei gibt es kaum Action, sieht man vom überzogenen Ende ab. Doch jenseits von Fläschchen, Windeln und Gebrüll handelt der Film von jener existenziellen Herausforderung, Verantwortung zu übernehmen und den Verlust der Jugend und Sorglosigkeit zu bewältigen. USA 2018. Regie Jason Reitman, mit Charlize Theron, Mackenzie Davis, Mark Duplass. 96 Minuten, ab zwölf Jahren.

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