Frankenthal Die letzten Starter holen die Titel

Titelverteidiger Johannes Lau aus Frankenthal erreichte den fünften Platz.
Titelverteidiger Johannes Lau aus Frankenthal erreichte den fünften Platz.

«FRANKENTHAL.» Alarm, die Hessen kommen: Mit Jakob Nibler und Käthe Atkins sicherten sich am Samstag zwei Frankfurter die Titel bei den offenen Rheinland-Pfalz-Meisterschaften im Lead-Klettern in der Frankenthaler Kletterhalle Pfalz Rock. Lokalmatador und Titelverteidiger Johannes Lau kam auf Platz fünf. Lukas Jäkel, der zweite Frankenthaler im Herrenfinale, erreichte den zehnten Rang.

Um 18 Uhr war es soweit. Zehn Herren und acht Damen, die sich zuvor für das Finale qualifiziert hatten, wurden vorgestellt und durften sich die jeweiligen Finalrouten sechs Minuten lang anschauen. Bei den offenen Rheinland-Pfalz-Meisterschaften im Lead-Klettern, die auch in diesem Jahr wieder die Frankenthaler Sektion des Deutschen Alpenvereins (DAV) ausrichtete, können auch Athleten aus dem Saarland sowie aus Hessen und Nordrhein-Westfalen starten. Die drückende Hitze und Schwüle am Samstag, die mit jedem Meter in der Wand ausgeprägter wurde, war für alle Kletterer eine zusätzliche Herausforderung. Sowohl bei den Herren als auch bei den Damen waren es die letzten Athleten, die sich den jeweiligen Titel sicherten. Wobei der Sieg von Jakob Nibler in der Herrenkonkurrenz etwas eindeutiger ausfiel als der erste Platz von Käthe Atkins bei den Damen. Nibler kam gut über eine Kopfüberpassage hinweg und meisterte einige Griffe mehr als seine Konkurrenten. „Jakob hat heute absolut verdient gewonnen“, sagte der geschlagene Titelverteidiger Johannes Lau, der auf Platz fünf landete und sich Rang zwei in der Landeswertung sicherte. Der 33-jährige Senior im Feld war dennoch nicht unzufrieden. Von Platz zwei bis zehn hätten diesmal alle Kletterer sehr dicht beisammen gelegen. Der Finalkurs sei von unten heraus zwar anspruchsvoll, aber nicht sehr kräftezehrend gewesen, berichtete Lau. „Als es dann in die schwierige Kletterphase ging, war für viele schnell Schluss.“ Johannes Lau trainiert zwar immer noch dreimal pro Woche. Doch Beruf und Familie forderten ihren Tribut, sodass er inzwischen ein wenig von der Erfahrung profitiere, erklärte Lau. Der zweite Frankenthaler im Finale, Lukas Jäkel, ist 15 Jahre jünger als Lau. Mit dem zehnten Platz war er zufrieden. „Ich habe seit rund einem Jahr keinen Wettkampf mehr bestritten. Es war schön, dass ich ins Finale gekommen bin. Am Ende hat mir etwas die Kraft gefehlt.“ Jäkel wurde Dritter in der Landeswertung. Platz zwei bei den Herren belegte Mathias Conrad aus Zweibrücken, der damit auch Rheinland-Pfalz-Meister wurde. Rang drei sicherte sich Philipp Göthert aus Wuppertal. Noch enger als bei den Herren ging es im Wettkampf der Damen zu. Fast die komplette Spitze scheiterte an der gleichen Stelle in der Wand. Dabei handelte es sich um einen Griff, der im Sprung bewältigt werden musste. Auf Platz zwei hinter Siegerin Käthe Atkins landete mit Lucie Molitor eine Kletterin aus Zweibrücken. Sie sicherte sich damit den Titel der Rheinland-Pfalz-Meisterin. Elisa van der Wel, ebenfalls aus Zweibrücken, errang im Gesamtklassement den dritten Rang, was Platz zwei in der Rheinland-Pfalz-Wertung bedeutete. Die Siegertreppe war aus Landessicht eine reine Zweibrücker Angelegenheit, weil auf Rang drei Luna Friedrich landete. Käthe Atkins war selbst „ein bisschen überrascht“, dass sie den Wettkampf gewinnen konnte, freute sich darüber aber sehr. Wie in der Qualifikation war die Frankfurterin auch im Finale als letzte Starterin in die Wand gegangen. „Es war schon sehr heiß“, sagte sie. Ihren Fehlgriff analysierte sie mit Routenbauer Luke Brady. Alle Finalisten qualifizierten sich für die Westdeutschen Meisterschaften am 22. September in Saarlouis. 140 Kletterer waren am Samstag bei den Herren, Damen und in der Jugend gestartet. „Alles hat wieder sehr gut geklappt. Die Frankenthaler sind ja inzwischen routiniert mit der Organisation dieses Wettkampfes“, freute sich Organisator Norbert Lau. Im Landesverband des DAV ist der Frankenthaler für den Leistungssport zuständig. Kurz vor den Finalrunden freute er sich schon sehr auf das „Bierchen danach“. Bei der männlichen Jugend B nahm der ambitionierte Michel Siedler aus Frankenthal seinen zweiten Platz am Ende sportlich. „Da der Sieger aus meinem Team kommt, schmerzt es nicht so sehr.“ Till von Bothmer aus Worms gewann. Noch sei er vor dem Einstieg in die Wand zu nervös, meinte der 13-jährige Siedler. Platz drei belegte Henri Breuer aus Wetzlar. Eric Grabo aus Frankenthal wurde Fünfter. Weitere Ergebnisse Weibliche Jugend A: 1. Lea Schwitzgebel, 2. Lea Ehrmann (beide Zweibrücken), 3. Johanna Beining (Trier) Weibliche Jugend B: Emma Bernhard, 2. Malin Krüger, 3. Liv Grete Sattler (alle Frankfurt) Männliche Jugend C: 1 Finn Altemöller (Rheinland-Köln), 2. Ole Reusch, 3, Jan Waldmann (beide Darmstadt-Starkenburg) Weibliche Jugend C: 1. Emilia Merz (Nordrhein-Westfalen), 2. Julanda Peter (Kaiserslautern), 3. Jule Holenz (Rheinland-Köln).

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