Frankenthal Bela B kommt in die Alte Feuerwache

Bela B singt nicht nur. Er hat auch einen Roman geschrieben.
Bela B singt nicht nur. Er hat auch einen Roman geschrieben.

Manche Autoren stehen schon lange auf der Liste der Organisatorin Insa Wilke für das Mannheimer Literaturfestival „lesen.hören“. Sie hat in diesem Jahr vom 22. Februar bis 10. März ein buntes Programm zusammengestellt, das auch Musik und Film einschließt. Zugesagt haben Stars wie der Schauspieler Joachim Meyerhoff, der das Festival eröffnet, und Bela B von der Band Die Ärzte.

Einige Veranstaltungen sind schon ausverkauft, darunter auch die von Joachim Meyerhoff und „Zugabe! Zugabe!“ mit Bela B. Doch die sprengt ohnehin den Festivalrahmen. Der Auftritt des Mitbegründers und Schlagzeugers der Band Die Ärzte ist nämlich erst für den 3. April terminiert, wenn die 13. Ausgabe des Festivals seit über drei Wochen schon wieder vorüber sein wird. Dirk Albert Felsenheimer, wie Bela B eigentlich heißt, hat sich jedenfalls nicht mit dem Schreiben von Songtexten der Ärzte zufriedengegeben, sondern inzwischen einen Roman geschrieben. Um Joachim Meyerhoff, den Schauspieler vom Wiener Burgtheater und Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, bemüht sich die Feuerwache schon seit dem Erscheinen von „Amerika“, dem ersten Teil seiner Romanreihe, die bereits vor sieben Jahren erschien. Ähnlich schwierig zu buchen sei laut Organisatorin Katharina Tremmel auch Hans Magnus Enzensberger, der ebenfalls schon seit vielen Jahren auf der Wunschliste stehe. Tremmel schätzt sich daher glücklich, dass jetzt Nino Haratischwili auf dem Podium Platz nehmen wird. Schon seit Längerem angefragt waren auch Aleida und Jan Assmann. Das Ehepaar ist jüngst bei der „Mannheimer Rede“ im voll besetzten Schauspielhaus des Nationaltheaters aufgetreten. Die Hommage ist diesmal dem afroamerikanischen Schriftsteller James Baldwin gewidmet. Am Nachmittag läuft im Atlantis Raoul Pecks Film „I’m Not Your Negro“, am Abend diskutiert die Journalistin Verena Lueken mit der Übersetzerin Mirjam Nuenning und dem Dichter Max Czollek über Autor und Werk. Aus seinen Werken liest Mehmet Ateçi vom Berliner Gorki Theater. An Roger Willemsen, den Schirmherrn und späteren Programmleiter des Festivals, erinnert der Abend „Musik höre ich wehrlos“. Marion Mainka und Markus John lesen aus seinem posthum herausgegebenen Buch „Musik“, das Frank Chastenier-Trio spielt. Der österreichischen Schriftstellerin und Dichterin Christine Lavant ist ebenfalls ein Abend gewidmet. Lesen wird aus ihren Gedichten und ihrer Prosa die Schauspielerin Erika Pluhar, auf die rebellischen Seiten der Poetin wird Monika Rinck hinweisen. Zwei Veranstaltungen stehen unter dem Begriff der Heimat. Auf der einen diskutieren die Gerichtsreporterinnen Gisela Friedrichsen und Annette Ramelsberger über die NSU-Protokolle und den Prozess, der die Morde der rechtsradikalen Terrorgruppe verhandelt hat. Auf der anderen widmen sich die österreichische Schriftstellerin Petra Piuk, Verfasserin einer „Anleitung zum Heimatroman“, und Moderator Jörg Thadeusz dem Schlager. Die in Berlin lebende Argentinierin Maria Cecilia Barbetta, Autorin des Romans „Nachtleuchten“ über den Vorabend der argentinischen Militärdiktatur, spricht mit Sebastian Guggolz über die düstere Zeit. Den obligatorischen Abend im Planetarium mit dem Titel „Mondlandung“ bestreitet der Buchautor und Journalist Dietmar Dath. Über Internet-Exorzismus klärt Schlecky Silberstein auf, Deutschlands bekanntester Blogger, der das Buch „Das Internet muss weg“ geschrieben hat. Termine Weitere Informationen, Termine und Karten gibt es im Netz unter www.altefeuerwache.com unter „Literatur & Poetry Slam“.

Erika Pluhar liest aus Christine Lavants Werk.
Erika Pluhar liest aus Christine Lavants Werk.
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