Frankenthal Auszeit: Moderne Zeiten und die Tränen der Fußballnostalgiker

Fußball war immer ein Rasensport. Zumindest noch bis vor etwa zehn Jahren. Vereine verfügten grundsätzlich über einen Rasen- und einen Hartplatz, kleine oft nur über einen roten Untergrund. In den Zeiten, in denen auch noch traditionell der C-Klasse angehörende Vereine genügend Zulauf an Jugendspielern hatten, war das alles kein Problem. Natürlich waren Mannschaften, die überwiegend auf Rasenplätzen spielten, beliebter. Mancher technisch starker Spieler rümpfte schon die Nase, wenn ein Spiel auf einem Hartplatz ausgetragen wurde.

Die Veränderungen in der Gesellschaft machten auch davor nicht Halt. „Mein Kind könnte sich ja dauernd Schürfwunden zuziehen oder sich noch schwerer verletzen, wenn es auf einem Hartplatz spielen muss“, meinten Eltern zunehmend in übertriebener Angst und lehnten es ab, Kinder bei Vereinen ohne Rasenplatz anzumelden.

Inzwischen wird sogar Naturrasen immer verpönter. Kunstrasen heißt das Zauberwort. Die modernen künstlichen Böden sind mittlerweile anscheinend das Nonplusultra. Ein Beispiel dafür lieferte am vergangenen Sonntag das Fußball-Bezirksligaspiel VfR Frankenthal gegen VTG Queichhambach. Gewiss war für den Nachmittag Regen angesagt, und dieser ergoss sich auch vorübergehend über dem Ostparkstadion. Der Naturrasenplatz war abgezeichnet und offenbar bespielbar, sodass sich mancher Zuschauer wunderte, den Kunstrasenplatz aufsuchen zu müssen. Moderne Zeiten, die einem Fußballnostalgiker Tränen in die Augen treiben ...

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