Frankenthal 60 Minuten bis zur Gewissheit

TG-Routinier Timo Schmietenknop will auch am Sonntag wieder jubeln – am liebsten über den Aufstieg der Turngemeinde. Dafür würde
TG-Routinier Timo Schmietenknop will auch am Sonntag wieder jubeln – am liebsten über den Aufstieg der Turngemeinde. Dafür würde er auch gerne auf die Torjägerkanone verzichten.

«Frankenthal.» Am Sonntag wird Hallenhockey-Zweitligist TG Frankenthal Gewissheit haben, ob es doch noch etwas wird mit dem Aufstieg. Voraussetzung auf der einen Seite: ein Sieg im letzten Heimspiel gegen die HG Nürnberg (Anpfiff: 12 Uhr). Und dann muss Spitzenreiter HC Ludwigsburg (beim Limburger HC) auch noch mitspielen.

Die Anspannung halte sich in Grenzen, sagt TG-Coach Hans-Christian Damm. Klar, die TG-Spieler kennen die Ausgangslage seit ein paar Wochen. Die Turngemeinde hat als Zweiter der Südgruppe zwei Zähler Rückstand auf den Tabellenersten aus Ludwigsburg. Die TG steigt auf, •wenn sie ihr Heimspiel gegen Nürnberg gewinnt und Ludwigsburg gleichzeitig beim Limburger HC verliert •wenn Ludwigsburg in Limburg Unentschieden spielt und die TG mit neun Toren Differenz gegen Nürnberg gewinnt •wenn Ludwigsburg in Limburg Unentschieden spielt und die TG mit acht Toren Differenz gegen Nürnberg gewinnt, am Ende aber mehr Tore geschossen hat als Ludwigsburg. So oder so: Morgen gegen 13.30 Uhr wissen die Frankenthaler, wo sie in der Hallensaison 19/20 spielen werden. „Die Chance auf den Aufstieg ist gering, aber Wunder gibt’s ja hin und wieder im Sport“, meint der TG-Coach. Die HG werde aber mit Sicherheit „keine Kaffeefahrt nach Frankenthal machen, um sich abschlachten zu lassen“, mahnt Damm. Vielleicht zögen die Franken aus der langen Anfahrt auch zusätzliche Motivation. Das kenne er aus seiner eigenen Zeit als Spieler. „Mit einem Sieg bekommt der Sonntag dann einen Sinn.“ Damit der morgige Sonntag möglichst für die TG einen Sinn bekommt, will Damm am System nicht groß rumbasteln. „Wir machen es so, wie wir es die vergangenen neun Spiele gemacht haben“, sagt der Übungsleiter. Bei Bedarf könne man im Spiel immer noch taktisch reagieren. Ein Vorteil für Nürnberg sei, dass die Mannschaft im Niemandsland der Tabelle stehe und somit einige Sachen ausprobieren könne. Das Hinspiel in Nürnberg gewann die TG 8:5. Zur Halbzeit führten die Gäste schon 6:1. Dann kehrte der zu dieser Zeit typische Schlendrian ein. Den hat Damm der Mannschaft ausgetrieben. „Wir haben uns mittlerweile stabilisiert“, hat der Trainer festgestellt. Das 9:2 in Darmstadt und das 8:5 in Limburg seien doch recht souverän gewesen. Nicht verhindern können wird Damm wohl, dass die Zwischenergebnisse aus Limburg auf dem Spielfeld bekannt werden. Da hat er auch gar nichts dagegen. Einen Einfluss auf das Spiel seiner Mannschaft habe das nicht, ist der Coach überzeugt. „Wir müssen so oder so unser Spiel durchziehen.“ Und auch den Zuschauern wolle man zum Ausklang der Hallenrunde noch mal etwas bieten. „Wir wollen das letzte Heimspiel genießen“, betont Damm. Kein Thema sei im Team die Möglichkeit, dass Timo Schmietenknop noch Chancen auf die Torjägerkanone der Zweiten Bundesliga hat. 33 Treffer hat er, womit er auf jeden Fall schon mal den Titel des Torjägers für die Südgruppe der Zweiten Bundesliga sicher haben sollte. Christian Zeiger (TSV Leuna, Ost-Gruppe) wird mit 37 Toren gelistet. „Hockey ist ein Teamsport. Und am Ende wäre Timo auch der Erfolg der Mannschaft wichtiger“, sagt Hans-Christian Damm. Noch unklar ist, wie der Kader aussieht. Nach Lauritz Fuchs (Schulter) und Noah Frank (Handgelenk) fällt nun auch Erik Kohlmann (Auge) aus. Alternativen sind Henry Zettler und Manuel Eck. Ob aber überhaupt jemand nachrückt, ist noch ungewiss. Denn parallel spielt die TG Frankenthal II beim HTC Neunkirchen in der Oberliga. Und auch die „Zweite“ der Turngemeinde hat noch Chancen aufzusteigen. „Vielleicht spielen wir auch nur mit elf Mann“, sinniert Damm. Das habe auch schon in Limburg funktioniert. Ein Problem sei das nicht. „Die Jungs sind alle topfit!“

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