Bad Dürkheim Zwölf Uhr mittags

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BAD DÜRKHEIM. Unbequemer Gegner, ungewöhnliche Zeit: Am Sonntagmittag, Schlag zwölf Uhr, ist die SG TV Dürkheim/BI Speyer II in der Basketball-Oberliga bei der DJK Saarlouis-Roden II zu Gast. Wie der letzte Gegner TuS Treis-Karden sind auch die Saarländer stark abstiegsgefährdet. Sie werden der Spielgemeinschaft alles abverlangen.

Bigpoints sammelte die Mannschaft um Trainer Andreas Merk vergangenen Sonntag an der Mosel. Der knappe Sieg in dem fast 40 Minuten lang komplett ausgeglichenen Duell war wichtig, der Hebel des Spiels war groß. Mit einer Niederlage wären die Kurstädter in direkten Kontakt mit der Abstiegszone gekommen, jetzt haben sie ein komfortables Punktepolster zu den kritischen Rängen. Noch ein Sieg des mittlerweile Tabellensechsten in Saarlouis und das primäre Saisonziel, der Klassenerhalt, wäre bereits vorzeitig unter Dach und Fach. Die Chancen stehen nicht schlecht, denn die Qualität des SG-Teams verbesserte sich quasi über Nacht kurz vor Ende der Wechselperiode Ende Januar. Mit Daryl Woodmore angelten sich die SG-Basketballer einen Profi, der bereits früher beim Zweitligisten in Speyer unter Vertrag stand (die RHEINPFALZ informierte). Der bis vor kurzem noch in Frankreich in der obersten Spielklasse an den Start gegangene Spielmacher hält sich bei der Spielgemeinschaft fit, bis er den nächsten Profiverein findet. Merk und seinen Schützlingen ist es recht, auch wenn dies sicherlich eine ungewöhnliche Situation ist. Das gibt es nicht oft, dass Spieler seiner Güte in Deutschland in der Oberliga auflaufen. Was zweifelsohne die nach jüngst drei Niederlagen in Serie zum Jahresende 2016 und Jahresauftakt 2017 vorhandenen Sorgen im SG-Lager reduziert. Das ist ein ganz schönes Kaliber für die Spielklasse – mit Woodmore und dem Punkte-Ass Jeremy Ingram solche zwei Ausnahme-Könner in den eigenen Reihen zu haben. „DJ“, wie Daryl Raymond Woodmore Junior in den Spielzeiten 2014/2015 und 2015/2016 bei den BIS Baskets Speyer in der Zweiten Liga Pro B von allen – Mitspielern und Fans – gerufen wurde, war omnipräsent bei seinem ersten Oberliga-Einsatz, lenkte das Spiel, brachte Struktur in den Angriff, passte clever und sorgte selbst für große Korbgefahr. 18 Treffer steuerte er bei, sein Landsmann Jeremy Ingram erzielte 35 Punkte. Das amerikanische Top-Duo verbuchte mit insgesamt 53 Zählern über die Hälfte aller SG-Treffer. Das ist ein ganz besonderer Trumpf im Ärmel von Trainer Andreas Merk, der vor allem glücklich war, dass Ingram neben seiner großen Durchschlagskraft unterm Korb extrem mannschaftsdienlich agierte – das war im bisherigen Saisonverlauf nicht immer so. Letzten Sonntag waren Ingram und auch Woodmore bei seiner Premiere jedenfalls keine Fremdkörper, sondern integrierten sich gut in die SG-Truppe, die in den letzten noch ausstehenden sieben Spielen kräftig Fahrt aufnehmen will. Die letzte Leistung machte Mut. Gelingt ein weiterer Sieg am Sonntag in Saarlouis, ist im Saisonschlussspurt noch vieles möglich – selbst ein vierter Tabellenplatz, aktuell noch vier Punkte entfernt, ist jetzt nicht mehr ausgeschlossen |uwe

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