Nachgeschenkt Wochenkolumne: Von Gleisen, Rädern und Fässern

Fragwürdige Arbeiten an den Bahnschienen.
Fragwürdige Arbeiten an den Bahnschienen.

Mit fragwürdigen Bahnarbeiten, gefährlichen Radwegen und einem lustigen Maskottchen befasst sich unser Wochenrückblick.

Lärm an Bahngleisen: Zum Grübeln

Manchmal, da fragt man sich ja schon, was sich so ein Planer bei der Deutschen Bahn so denkt in seinem stillen Kämmerlein. Da werden bei Wachenheim nachts mit angekündigten lärmenden Schleifarbeiten sogenannte Schienenstegdämpfer eingebaut. Davor: Messungen des Geräuschpegels vorbeifahrender Bahnen. Wenn die Dämpfer eingebaut sind: Messungen des Geräuschpegels vorbeifahrender Bahnen. Ergebnis? Naja, gar nicht so wichtig, denn ausgebaut werden sie auf jeden Fall wieder, weil sie gar nicht dauerhaft in Wachenheim eingebaut werden sollen. Aha. Warum testet man die Teile dann nicht da, wo es tatsächlich nötig wäre und man sie dann einfach drin lassen könnte? Freinsheim kann doch von Bahnlärm ein kreischendes Lied singen.

Stadtradeln: Zum Weitermachen

Der Kreis Bad Dürkheim entwickelt sich langsam aber sicher zur Stadtradel-Hochburg: Mehr als 583.000 Kilometer haben über 2500 Radelnde in drei Wochen zurückgelegt. Ein Spitzenwert für Rheinland-Pfalz und derzeit Platz 32 in der Bundeswertung. Die Aktion trifft bei vielen Menschen einen Nerv: Etwas Gutes für sich und die Umwelt zu tun, liegt im Trend. Das zeigen auch die Verkaufszahlen von Fahrrädern und E-Bikes. Für die Kommunalpolitik ist dieser Boom aber zugleich eine Verpflichtung: Wer möchte, dass mehr Bürger mit dem Rad statt mit dem Auto zur Arbeit oder zum Einkaufen fahren und damit den CO2-Ausstoß senken, der muss die passenden Strukturen dafür schaffen: Angefangen bei vernünftigen zentralen Abstellmöglichkeiten für Räder über ein gut ausgebautes Radwegenetz bis hin zu wahrer Gleichberechtigung für Radfahrer im Straßenverkehr. Um den Trend zum Rad zu verstetigen, zählen weniger neue Rekorde beim Stadtradeln 2021 als vielmehr spürbare Verbesserungen für Radler – angefangen bei einem gefahrlosen Weg zum Bäcker. Hier ist auch bei den Kommunen im Kreis Bad Dürkheim noch reichlich Luft nach oben – der Rekordwerte beim Stadtradeln zum Trotz.

Baseball-Maskottchen: Zum Knuddeln

Nun hat Bad Dürkheim also seit einiger Zeit wieder ein Baseball-Team. Ja, das gab es früher schon mal. Dürkheim Lobster hießen die damals, wobei sich die Redaktion bis heute fragt, wo der Name wohl herkam, da Hummer tatsächlich nicht ganz typisch für die kurstädtische Fauna sind. Nun hat sich die Truppe um Initiator Tobias Gerber auch einen Namen gegeben. Die Wahl fiel auf Dürkheim Barrels, Wie wir finden, ist das viel, viel passender, als dieses scherenbewehrte Tierchen. Fässer – das können die Dürkheimer, vor allem mit Wein drin. Viel Wein. Stellt sich nur die Frage, wie genau das Maskottchen, das die Mannschaft jetzt per Facebook-Aufruf sucht, eigentlich kostümiert wird. Muss der arme Tropf etwa die ganze Zeit in einem Barriquefass herumhüpfen? Das dürfte anstrengender werden als das Baseballspiel auf dem Feld. Oder muss derjenige vor der Einstellung Weintrinkfestigkeit beweisen? Oder kriegt Dürkheim das, was so mancher sich heimlich schon lange wünscht: Ein Fässchen in Plüschkuschel-Maskottchenform – die Produktionsstätte des Lieblingsweins zum Knuddeln, sozusagen. Das wäre nicht nur für die Barrels genau das Richtige...

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