Bad Dürkheim Unterschiedliche Nachbarn

«Ludwigshafen.» Momentan sind sie Nachbarn in der Handball Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar, aber von einer Vergleichbarkeit der Vereine will Thorsten Koch, Trainer der HSG Eckbachtal, vorm Derby auswärts gegen die VTV Mundenheim heute, 18 Uhr, nichts wissen. „Mundenheim hat ganz andere Voraussetzungen als wir und wird am Ende der Saison sicher vor uns in der Tabelle stehen“, betont Koch.

Auf eine gute Trainingswoche kann Koch zurückblicken, in der er aber auch erkennen musste, dass in der Ferienzeit heutzutage mehr Spieler fehlen als früher, „Urlaub oder Ferienjob, daran muss ich mich noch gewöhnen“. Er berichtet weiter: „Wir haben die Zeit genutzt, um Spieler aus der Jugend mittrainieren zu lassen.“ Diesmal waren Timo Kluzik und Nisse Nehrdich von den A-Junioren dabei. Mit der Rotation will Koch „die Jugend im Auge haben“. Gegen die VTV wird „von der jungen Garde“, wie Koch es nennt, Fabian Quandt im Kader stehen. Wegen Trainingsrückstands fehlen dagegen Sven Dopp, Jan Wiedemann und Jahn Nitz. David Bayer laboriert noch an einer Knieverletzung. „Zuletzt hatten wir das Problemchen, dass Mathias Kassel auf Rechtsaußen ein wenig allein war“, dafür entwickelt Koch bis heute Abend einen Plan. Viel Lob und Respekt hat er für den Gegner übrig: „Sie gehören seit Jahren zu den Top-Mannschaften in der Pfalz.“ Er erwartet die VTV wieder in der Spitzengruppe der Liga. In Mundenheim werde gerade versucht, nach dem Umbruch im vergangenen Jahr mit Talenten eine junge Mannschaft aufzubauen, „mit der dann in den nächsten Jahren die Früchte der Arbeit geerntet werden sollen“. Koch erwartet für die VTV bald den erneuten Aufstieg in die Dritte Liga. „Das Spiel wird für uns eine große Herausforderung“, betont er deshalb. „Sie kommen viel über Geschwindigkeit und haben starke Rückraumschützen.“ Nur mit einer konzentrierten Defensivleistung sei es möglich, gegen die „technisch sehr starken Mundenheimer“ zu punkten. Koch ist sicher: „Mit der Defensive steht und fällt unser Spiel.“ Die gute Abwehrarbeit verhalf den „Gekkos“ auch zum 26:22-Sieg gegen die HSG Rhein-Nahe Bingen. Der Trainer hofft nun, dass sein Keeper Rouven Hahn einen ähnlich guten Tag wie am vergangenen Wochenende erwischt, geht es doch für ihn gegen seinen Ex-Verein. Hahn war vor der Saison von Mundenheim zur HSG zurückgekehrt. Mit gemischten Gefühlen erwarten die VTV das heutige Derby, das um 18 Uhr im Mundenheimer Schulzentrum angepfiffen wird. „Ich rechne mit einer hochmotivierten und sehr emotionalen Mannschaft“, sagt VTV-Trainer Andreas Reckenthäler. Die VTV nahmen ihre Anhänger zuletzt mit auf eine Achterbahnfahrt. Der indiskutablen Leistung gegen die HSG Rhein-Nahe Bingen folgte der unerwartete Sieg über die selbsternannte Spitzenmannschaft HF Illtal und in der Vorwoche wiederum die Niederlage beim TV Mülheim. Damit liegen die Mundenheimer bei einem ausgeglichenen Punktekonto in der Tabelle als Achte einen Rang über der HSG, die allerdings ein Spiel weniger ausgetragen hat. Ein Grund für die schwankenden Leistungen liegt sicher im Mundenheimer Verletzungspech. Auch vorm Derby hat sich das Lazarett kaum gelichtet. Im Gegenteil: Mit David Oetzel fällt Reckenthäler ein weiterer Spieler aus. „Daniel Arentz humpelt noch. Damit werden wir in der Abwehr richtige Probleme bekommen“, so der VTV-Trainer, der sich deshalb gerade für den Defensivverbund noch etwas einfallen lassen will. Immerhin: „Yannick Treiber steht uns nach seiner überstandenen Handverletzung wieder zur Verfügung.“ Reckenthäler erwartet einen Gegner, der seine Stärke aus der mannschaftlichen Geschlossenheit zieht. „Es muss uns gelingen, die Kreise von Peter Baumann und Maximillian Schreiber einzuengen“, nennt er als oberstes Ziel. Außerdem rechnet er mit einer Topleistung von Rouven Hahn im Tor, der sich gegen seine Ex-Mannschaft bestimmt zeigen wolle. „Die Zuschauer dürfen sich also sicher auf ein hochemotionales Derby freuen“, sagt Reckenthäler.

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