Bad Dürkheim Traumklänge mit dem Jazzbesen

Am Donnerstagabend waren Haardtgroove und Caroline Simpson als ,Special Guests’ die perfekte Kombination für das Lions-Benefizkonzert in der Cha Cha Bar. Für die Zuhörer war es ein entspanntes Konzerterlebnis der Superklasse.

Das Benefizkonzert mit Haardtgroove hat mittlerweile Tradition. Auch dieses Mal saßen die Zuhörer dicht gedrängt, um sich das Ereignis nicht entgehen zu lassen. Sie wurden nicht enttäuscht, denn die Band hatte zusammen mit Caroline Simpson ein maßgeschneidertes Programm erarbeitet. Mit „Instrumental“ von Hank Mobley groovte sich die Band ein: Matthias Denhoff (Keyboard), Mathias Jehling (Kontrabass), Julian Leopold (Schlagzeug), Frank Metzger (Saxophon), Axel Müller (Gitarre) und Benedikt Scherer (Trompete). Die in London geborene Sängerin Caroline Simpson stellte sich mit dem genialen Sting-Titel „An Englishman in New York“ vor. Sie lebt seit einigen Jahren in Deutschland und kann auf eine erfolgreiche Karriere als Musicalsängerin zurückblicken. In der Metropolregion ist sie als Frontfrau mit verschiedenen Bands unterwegs. Auch für das Haardtgroove-Konzert hat sie ihre Ideen zu den Arrangements eingebracht. Herausgekommen ist dabei ein gefälliger Stilmix aus Jazz, Funk, Soul und Pop-Klassikern. Das warme Timbre von Caroline Simpsons Stimme passte hervorragend zu „Dream a Little Dream of Me“, einem Song, der in zahlreichen Versionen existiert. An diesem Abend lud die Band mit ihrer Interpretation zum Träumen ein. Eine Wirkung, die von Julian Leopold durch den Jazzbesen mit seinem weichen, rhythmisch rauschenden Klang an den Drums unterstützt wurde. Das Tenorsaxophon von Frank Metzger und die Trompete von Benedikt Scherer verwoben es zu einem sanften Klangteppich. Bei „Cocaine“ hat jeder sofort die Stimme von Eric Clapton im Ohr, doch Caroline Simpson sang diesen Rocksong aus dem Jahr 1977 sehr elegant, geradezu diskret. Auch die Band übernahm bei ihren einzelnen Soli diesen Stil und ließ das Publikum beim Mitwippen in Erinnerungen schwelgen. Der Funk-Rhythmus von „Billy Jean“ aus dem Michael Jackson Album „Thriller“ brachte das Tempo zurück und gab Benedikt Scherrer einmal mehr Gelegenheit, der Jazztrompete das Screaming, ein spezifischer Klangeffekt, zu entlocken. Gänsehaut gab es nach der Pause mit dem Nino Rota-Klassiker „Godfather“, der Titelmusik zum Film „Der Pate“, bei dem Saxophon und Trompete besonders ausdrucksstark zum Einsatz kamen. Ein weiterer Sting-Titel, der ideal zu Caroline Simpson passte, war „Every Breath You Take“, von Axel Müller an der Gitarre lässig und soft akzentuiert. Effektvoll zupfte Mathias Jehling am Bass das Intro zu „Sitting on The Dock of The Bay“. Bei „The Look of Love“ von Dusty Springfield übernahm Matthias Denhoff am Keyboard das Opening bis Caroline Simpson und die Band das Thema sanft weiterführten. Erst bei dem souligen Klassiker „I Heard It Through the Grapevine“ kam das vom Publikum lang erwartete Schlagzeugsolo von Julian Leopold, das mit den anderen Soli zu einem Glanzstück der Band geriet. Natürlich verlangten die begeisterten Zuhörer eine Zugabe und mit „It′s Too Late“ klang das Konzert zugunsten der Palliativstation des Dürkheimer Krankenhauses ganz sanft aus. (dox)

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