Bad Dürkheim Trainer-Handschrift langsam lesbar

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Fünf Siege, zwei Unentschieden, drei Niederlagen und Rang zwei in der Endabrechnung. DHC-Trainer Andreas Schanninger ist mit der Hallenrunde seiner Zweitliga-Herren zufrieden. „Die Platzierung ist gut und angemessen.“ Ihn freute vor allem die Entwicklung seiner Mannschaft.

Vor knapp eineinhalb Jahren, zum Beginn der Hallenrunde, hatte Schanninger den DHC übernommen. Mit zehn Punkten sicherte sich die Mannschaft damals am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt. In dieser Hallenrunde präsentierte sich eine andere DHC-Mannschaft. „Wir sind eine der wenigen Mannschaften, die bewusst aggressiv nach vorne spielt“, umschreibt Schanninger den Stil, der in dieser Spielzeit mit 17 Zählern auf den zweiten Tabellenplatz führte. Nur die Punkteausbeute stimmte nicht ganz: „Mit einem Sieg im letzten Spiel gegen Nürnberg hätten wir 20 Zähler und damit genau doppelt so viel Punkte wie im Vorjahr erreicht“, rechnete der Cheftrainer vor. „In manchen Jahren hat das schon zum Aufstieg gereicht.“ Wobei der Aufstieg nach dem Verlust der beiden Schlüsselspieler Norman Hahl und Hannes Hahn zu keinem Zeitpunkt das Ziel war, sondern Schanninger die Entwicklung der Mannschaft in den Vordergrund stellte. „Da hatten wir mit Taktik, Technik und auch Einstellung viele Baustellen zu bearbeiten.“ Zumindest in Sachen Kopf schien die Arbeit erfolgreich, gewannen die Dürkheimer mit beiden Partien gegen Rüsselsheim sowie der Heimpartie gegen Limburg drei ihrer fünf Spiele mit nur einem Tor Differenz, holten in Limburg in der Schlussphase noch ein Unentschieden. Spiele die, laut Betreuer Thomas Gerstenhöfer, im Vorjahr noch verloren gegangen wären. Vielleicht setzt sich nun messbar die Handschrift des Trainers durch. Mit 60 Toren, nur Aufsteiger Frankfurt und die HG Nürnberg erzielten mehr, erzielten die Dürkheimer 14 Treffer mehr als in der Vorsaison. Weniger positiv die Anzahl der Gegentreffer: 59 waren es in der Saison 2015/16, 56 Tore kassierte der DHC in dieser Spielzeit – nur im Kasten von Absteiger Kreuznach (94) und bei den Nürnbergern (60) klingelte es heuer häufiger. „Wir waren in jedem Spiel von Anfang an präsent, haben jeweils die erste Viertelstunde gut gespielt“, bilanzierte Schanninger. Allerdings sei die Leistungskurve dann ebenso zuverlässig in jedem Spiel abgebrochen, ehe sie gegen Ende wieder anstieg. „Wir wollen versuchen, unsere gute Leistung länger zu konservieren und die anschließenden Hänger zu minimieren“, nennt er die Vorgabe für die kommende Runde und auch schon für die Feldsaison. Persönliche Bilanzen wollte Schanninger, mit einer Ausnahme, nicht ziehen: „Hambu hat endlich mal wieder eine Hallensaison durchgespielt, und zwar auf dem Niveau, das wir alle uns von ihm erhoffen“, lobte er seinen Torhüter Martin Fink. Ansonsten freute er sich, dass einige Umstellungen im Lauf der Runde immer besser gegriffen haben. Christian Dopp benötigte auf der linken Abwehrseite ein wenig Eingewöhnungszeit, Paul Gerstenhöfer benötigte in vielen Aktionen mehr Selbstvertrauen, Philipp Metzger, mit 15 Treffern erfolgreichster DHC-Torschütze der Hallenrunde, habe ebenfalls noch Potenzial. Außerdem freute sich Schanninger über die gute Stimmung im Team, zu der auch die Youngster ihren Teil beitrügen. Lasse Nehrdich, Julius Neu, Jens-Richard Paul sowie Torhüter Alexander Riedle und Tom Vogel seien vom Niveau her zwar noch etwas entfernt, aber auch sie steckten in einer guten Entwicklung, so der DHC-Trainer.

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