Basketball SG TV Dürkheim/BI Speyer II verliert nach toller Aufholjagd mit 72:77

Zwölf Punkte erzielt, die Nummer zwölf auf dem Trikot: Julian Surblys.
Zwölf Punkte erzielt, die Nummer zwölf auf dem Trikot: Julian Surblys.

Haarscharf schrammt die SG TV Dürkheim/BI Speyer II in der Zweiten Regionalliga Südwest am Überraschungscoup vorbei. Beim Tabellenzweiten TV Langen II unterliegt die ersatzgeschwächte Mannschaft um Trainer Nils Uhrig knapp 72:77 (26:49). Eine enorme Energieleistung und spektakuläre Aufholjagd in der zweiten Hälfte bleibt unbelohnt.

Die erste Halbzeit „verpennten“ die Kurstadt-Korbjäger komplett. Nur 13 Punkte in jedem Viertel, dazu geballte Offensivpower der Hessen ließen die jungen SG-Cracks zunächst „alt“ aussehen. 15:3, 19:9, 25:11, 43:21 und 49:24 – das waren die bitteren Zwischenstationen einer eindrucksvollen Lehrstunde.

Beim einzig ernstzunehmenden Verfolger des Spitzenreiters TuS Makkabi Frankfurt lief zunächst alles wie am Schnürchen. Hochintensiv und aggressiv in den Zweikämpfen, dazu eine perfekte Abstimmung in der TVL-Abwehr – dieser wirkungsvolle Mixed schmeckte Dürkheims Basketballern überhaupt nicht. Lange fehlten Lösungen, den Uhrig-Schützlingen drohte zur Hälfte des Spiels eine empfindliche Pleite. Bezeichnend für die offensive Harmlosigkeit waren die wenigen gekonnten Einzelaktionen, die die Gäste einigermaßen am Leben hielten. Wie drei Dreier von Dejan Bruce (2) und Julian Surblys – die einzigen SG-Treffer in den ersten sieben Minuten! Oder erneut der Dreier-Doppelpack in nur einer Minute von Nils Gesmann.

Wie ausgewechselt und mit völlig anderem Gesicht kamen die SG-Cracks aus der Kabine. Unter dem Motto „jeder Schuss ein Treffer“ feierten die Pfälzer ein sensationelles Comeback, das die „alten Haudegen“ aus Langen fast aus der Bahn warf. Dank einer 24:2-Serie in nur sechs Minuten kam die Spielgemeinschaft vom 26:49 auf 50:51 (26.) heran – klasse. Alleine sechs Weitwürfe von der Drei-Punkte-Linie traf das SG-Team in dieser Phase. Insgesamt warfen die SG-Korbjäger 13 Dreier.

72:72 kurz vor Schluss

In kurzer Zeit waren Uhrig & Co. plötzlich wieder mitten im Geschehen. Der TV Langen erholte sich zwar gegen Ende des dritten Durchgangs von dem großen Schock, blieb die ganze Zeit knapp in Führung, doch zittern mussten die Hessen bis zum Schluss. Besonders eine Minute vor Abpfiff, als die Kurstädter den 72:72-Ausgleich schafften und den Sieg jetzt selbst in den Händen hatten. Dank eigener Cleverness mit fünf erzielten Punkten in der Schlussminute sowie falschen Entscheidungen auf SG-Seite und vergebenen Einwurf-Chancen kam die Zweitliga-Reserve des TV Langen aber noch einmal mit einem blauen Auge davon.

„Leider haben wir in der ersten Halbzeit überall – offensiv und defensiv – einen Schritt zu wenig gemacht. Wir haben ganz einfach nicht richtig in das Spiel gefunden“, analysierte Uhrig. „Nach der Pause war dann alles anders, die Körpersprache und auch unsere Energie. Das war plötzlich pure Lust auf das Basketballspiel. Der Beginn der zweiten Hälfte hat sich nach dieser sehr schwachen ersten Halbzeit wie ein kompletter Neustart angefühlt.“

Aufholjagd kostet viel Kraft

Der SG-Coach lobte das ganz andere Verteidigungsverhalten. Und auch im Angriff war Uhrig mit dem neuen SG-Gesicht völlig einverstanden: „Wir haben vorne den Ball richtig gut und schnell laufen lassen, dadurch auch immer wieder offene Würfe kreiert und mit einer ganz anderen Effizienz getroffen.“ Leider sei der 23-Punkte-Rückstand ein Tick zu viel gewesen, wie Uhrig meinte. Weil die große Aufholjagd sehr viel Kraft gekostet habe. „Am Ende schafften wir es einfach nicht mehr, am Gegner vorbeizuziehen und das Match komplett zu unseren Gunsten zu drehen.“

So spielten sie

SG TV Dürkheim/BI Speyer II: Bruce (17 Punkte), Gesmann (16), Surblys (12), Schmitt (11), Diala (6), Karst (6), Flynn Lange (2), Liam Lange (2).

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