Bad Dürkheim Selbstbewusstsein XXL

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Bad Dürkheim. Dicke Überraschung zum Ende des Jahres: Die SG TV Dürkheim/BI Speyer II, Tabellenschlusslicht der zweiten Regionalliga, schlug in einer hochintensiven Partie den Tabellenzweiten TV Lich II mit 68:63 und schöpft neuen Mut im Kampf um den Klassenerhalt.

Der Sieg schmeckte nach Salami und Mozzarella: Traditionell bestellten die Kurstädter zum Jahresausklang beim Italiener und saßen noch lange in der TVD-Halle beisammen. Größer als die XXL-Familienpizzen war nur das Selbstbewusstsein der SG-Korbjäger nach dem Sieg über den Favoriten. Dürkheims Kapitän Philip Karst, mit zwölf Punkten erneut überzeugend, war dementsprechend stolz: „Wir haben verdient gewonnen und endlich mal über 40 Minuten gezeigt, was wir können. Wenn wir da im neuen Jahr anknüpfen, sollten wir noch mehr Spiele gewinnen und dann hoffentlich auch die Klasse halten.“ SG-Trainer David Gyau schickte nach dem Coup eine Kampfansage an die Konkurrenz: „Wir haben gezeigt, dass wir kein Fallobst sind, sondern dass mit uns zu rechnen ist. Das sollte jedem Gegner jetzt bewusst sein.“ Anders als der SC Bergstraße zuletzt unterschätzte Lich II die Dürkheimer nicht, sondern trat konzentriert und in Bestbesetzung an. Im ersten Viertel zeigten die „Bierstädter“ ihre Qualität am besten, punkteten vor allem von den Außen und führten (17:20, 10. Minute). Dürkheim/Speyer passte sich dieser Spielweise jedoch schnell an, verteidigte aufmerksamer und kontrollierte die Rebounds, insbesondere dank Rückkehrer Sebastian Fischer, so SG-Coach Gyau: „Er bringt die Physis mit, hat dominant ausgeboxt und die Mitspieler mit seiner Aggressivität angesteckt.“ So ging TVD/BIS II nach einem defensiv geprägten zweiten Viertel mit einer 32:31-Führung in die Pause. Nach dem Wechsel strahlte die SG auch weiter den Willen aus, die sechste Niederlage in Folge mit allen Mitteln verhindern zu wollen. Und endlich zeigte auch Emir Togul, was in ihm steckt. Der vor der Saison zur SG gewechselte und zuletzt blasse Aufbauspieler avancierte erstmals zum Topscorer und erzielte zwölf seiner 18 Punkte im entscheidenden zweiten Durchgang. In der Schlussphase zeigte die SG diesmal keine Nerven: „Das war vor allem für den Kopf wichtig“, analysierte David Gyau. „Nachdem wir zuletzt zweimal unglücklich verloren haben, war der Sieg genau das, was wir gebraucht haben.“ Was Lich auch versuchte, die SG hatte immer die passende Antwort. Beim Stand von 66:63 in der letzten Spielminute verteidigten die Kurstädter stark, folglich vergaben die Mittelhessen den Dreier zur Verlängerung. Im Gegenzug versenkte Aufbauspieler Melvin Gyau beide Freiwürfe und sicherte seinem Team so den Überraschungserfolg. „Wir haben bewiesen, dass wir jeden Gegner in der Liga schlagen können, was ich schon seit Saisonbeginn sage. Das war also keine heiße Luft“, so David Gyau erleichtert. Vorerst bleibt der Aufsteiger zwar Tabellenschlusslicht, hat nun jedoch wie Kassel und Gelnhausen drei Siege auf dem Konto. Und nach einer harten Serie von fünf Spielen gegen Gegner aus dem oberen Drittel geht es im neuen Jahr endlich wieder gegen direkte Konkurrenten: am 10. Januar in Kassel (11.) und am 16. Januar gegen Bad Kreuznach (9.). (ellb) So spielten sie SG: Buss-Witteler (4), Decker (10), Fischer (1), Grunenberg (3/1 Dreier), Melvin Gyau (9), Karst (12/2), Kneesch (3), Röder (6), Schwaab, Steudtner, Togul (18/1), Wroblewski (2).

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