Bad Dürkheim Segnung homosexueller Paare: Pfarrer Fuchs begrüßt Entscheidung

Moritz Fuchs. r
Moritz Fuchs. r

Papst Franziskus hat die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare erlaubt. In der Bad Dürkheimer katholischen Gemeinde St. Ludwig stößt die Entscheidung auf positive Resonanz.

„Als Pfarrer der Pfarrei Heilige Theresia vom Kinde Jesus begrüße ich die Erklärung des Dikasterium – eines Dekanats der Römischen Kurie – für die Glaubenslehre“, erklärt Pfarrer Moritz Fuchs. „Wer um den Segen bittet, der drückt damit seinen Wunsch nach Gottes Gegenwart in seinem Leben und seiner Lebensgeschichte aus.“ Menschen, die den Segen wollen, stellen Fragen nach Gott und äußern ihre Sehnsucht nach diesem. „Sie danken Gott für die Liebe, die sie durch andere Menschen erfahren“, sagt Fuchs, der betont: „Wie es in der Erklärung aus Rom heißt: Diese Bitte sollte in jeder Hinsicht wertgeschätzt, begleitet und mit Dankbarkeit aufgenommen werden.“

„Menschen offen und wertschätzend begegnen“

„Für mich als Seelsorger hier in Bad Dürkheim ist es wichtig, den Menschen offen, wertschätzend und liebevoll zu begegnen. Das bedeutet für mich, nicht von vornherein zu moralisieren oder grundsätzlich abzuwerten“, sagt Fuchs. Vielmehr bedeute es für ihn, mit Menschen ins Gespräch zu kommen, deren Wünsche, Fragen und Anfragen an Gott anzuhören sowie ihre bisherige Lebensgeschichte ernstzunehmen. „Da findet Seelsorge statt, und da kann Kirche auch zum Segen für Menschen werden“, so der Pfarrer.

Dies betreffe nicht nur homosexuelle Paare, sondern auch alle anderen, etwa Wiederverheiratete, Geschiedene und alle, die nicht in einer kirchlichen Ehe zusammenleben könnten oder wollten. Anfragen für Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare seien in der Vergangenheit – vor seiner Zeit in der Kurstadt – immer wieder an die Bad Dürkheimer Kirchengemeinde gestellt worden. Die Seelsorger würden diese Personen zu einem Gespräch einladen.

Seit September noch keine Anfragen

Das Bistum Speyer hatte sich bereits vor der Verlautbarung aus Rom mit einem Schreiben von Bischof Karl-Heinz Wiesemann an alle Seelsorger des Bistums gewandt. Darin wurden die Priester aufgefordert, in großer pastoraler Sensibilität auf alle Gläubige zuzugehen und mit ihnen nach passenden Wegen zu suchen, damit sie den Segen Gottes für ihren gemeinsamen Lebensweg erfahren können.

„Seitdem ich vergangenen September als Pfarrer in die Pfarrei Heilige Theresia vom Kinde Jesus gekommen bin gab es noch keine Anfragen von gleichgeschlechtlichen Paaren“, so Fuchs. „Das wundert mich nicht, viele Homosexuelle haben Verletzungen im Zusammenhang mit der Kirche erfahren. Viele haben uns den Rücken gekehrt. Vertrauen muss erst wieder wachsen.“ Nicht wenige Priester und auch Gläubige würden heute immer noch homosexuellen Menschen ablehnend gegenüberstehen. Auch diese Stimmungen nehme er wahr.

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