Bad Dürkheim Seebacher Neujahrsempfang: Vereine und Ehrenamtliche im Fokus

Ortsvorsteher Günter Eymael beim Neujahrsempfang.
Ortsvorsteher Günter Eymael beim Neujahrsempfang.

Nach zwei Jahren Corona-Pause haben der Ortsbeirat und der Kulturverein Seebach am Samstag wieder zum Neujahrsempfang eingeladen.

Ortsvorsteher Günter Eymael betonte in der gut besuchten Klosterkirche, dass die Menschen auch hier im Bad Dürkheimer Ortsteil von der generell schwierigen Situation betroffen sind: „Die meisten haben Sorgen. Nicht zuletzt wegen der steigenden Preise.“ Auch der russische Angriffskrieg in der Ukraine belaste die Leute.

Viele Kinder im Ortsteil

Vor diesem Hintergrund erinnerte Eymael an positive Entwicklungen im Stadtteil. „Wir haben hier wieder sehr viele junge Familien und noch nie so viele Kinder in Seebach gehabt.“ Das erfordere aber auch neue Konzepte. „Wir müssen etwa über eine optimierte Infrastruktur im Stadtteil nachdenken, über mehr Kita- oder neue Spielplätze“, sagte er.

Neue Bauprojekte werde man nur akzeptieren, wenn neue Häuser mit maximal zwei Wohnungen gebaut würden. „Hochhäuser darf es bei uns nicht mehr geben“, erklärte Eymael.

Außerdem wünsche er sich im „Seebacher Kurpark“ an der Karl-Räder-Allee zum Beispiel weitere Bepflanzungen. „Wir wollen hier die Natur erhalten und Seebach weiter als erholsamen Wohnort präsentieren.“

Warten auf Fronhof-Supermarkt

Der Ortsvorsteher sprach auch erneut den geplanten Supermarkt im Dürkheimer Wohngebiet Fronhof II an, auf dessen Bau man auch in Seebach seit Jahren warte: „Für uns wäre die Realisierung eine wichtige Sache.“ Nicht zuletzt dankte er den vielen Bürgern, die sich ehrenamtlich in den Vereinen wie dem Kulturverein engagieren. Dieser leiste einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Leben.

„Hausherr“ Dekan Stefan Kuntz beschäftigte sich mit dem Wort des Jahres: Zeitenwende. „Wir spüren alle, dass ein anderer Abschnitt angebrochen ist“, sagte der Geistliche. „Und wir wissen nicht, wohin das führt.“ Dabei beleuchtete der Dekan die Rolle der Kirchen. „Wir sind im Wandel und müssen uns fragen: Welche Rolle spielt die Kirche in der heutigen Zeit?“

Vereinen fehlen Übungsleiter

Willy Horlacher vom TV Seebach richtete den Fokus auf die Situation der Vereine. „Die meisten haben große Probleme. Gerade was die Übungsleiter betrifft“, erläuterte der TV-Vorsitzende. „Es ist sehr schwierig, welche zu finden. Viele wandern ab in Sportstudios, weil sie dort mehr bezahlt bekommen. Diese Summen könnten viele Vereine nicht stemmen.“ Auch bei der Volkshochschule werde mehr gezahlt. Bis zu sechs Übungsleiter stünden beim TV nicht mehr zur Verfügung – allerdings auch wegen Krankheit oder Wegzug. Der TV Seebach selbst stehe trotzdem finanziell gut da, sagte Horlacher. Denn: „Viele Ehrenamtliche halten den Betrieb am Laufen.“

Hans-Jochen Weidhaas, Vorsitzender des Pfälzerwald-Vereins Seebach, berichtete, die Ortsgruppe habe derzeit über 300 Mitglieder und mehrere Abteilungen – von der Wandergruppe über Kletterer bis zu Bikern. „Wir wollen vermehrt jüngere Leute ansprechen“, sagte er und ergänzte: „Leute U50.“ Also von 50 Jahren abwärts, wie er augenzwinkernd anmerkte.

Musikalisch begleitete die Gruppe September Feeling den Neujahrsempfang. Mit zwei Altsaxophonen (Hanna und Bernd Dalmann) und Keyboarderin Uta Schneller brachte das Trio erfrischende Klänge in die altehrwürdige Klosterkirche.

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