Bad Dürkheim RW Seebach II bekommt rechtzeitig die Kurve

«BAD DÜRKHEIM.» Rot-Weiss Seebach II ist auch in seiner siebten Saison in der Fußball-B-Klasse Rhein-Mittelhaardt Nord dort gelandet, wo das Team mit großer Regelmäßigkeit immer zu finden ist: Im Tabellenmittelfeld. Dieses Mal reichte es zum achten Platz.

Stefan Brodhag, der Betreuer der Seebacher, ist ein fleißiger und loyaler, vor allem aber auch vereinstreuer Mann. Eine Meldung, dass er den Klub verlassen hat, ist schlicht undenkbar. Und Brodhag ist einer vom alten Schlag, einer der die RHEINPFALZ noch als gedruckte Ausgabe liest. Deshalb hat seine Aussage zum Saisonziel auch einen Bezug zu seiner Zeitung: „Wir wollten einen Platz auf der linken Seite der RHEINPFALZ-Tabelle erreichen. Das ist uns gelungen“, sagt der Betreuer zufrieden. Zur Erklärung: Die Tabelle der B-Klasse wird halbiert dargestellt. Die besseren acht Mannschaften stehen links, die Teams auf den Rängen neun bis 16 rechts. Rot-Weiss ist zum vierten Mal in Folge in der Abschlusstabelle auf der linken Seite zu finden. Wie die „Erste“ war auch das Reserveteam nach dem Tod des Torhüters der ersten Garnitur geschockt und legte eine mehrwöchige Spielpause ein. „Danach haben wir zweimal in Folge verloren. Dies haben wir zum Anlass genommen, unsere Taktik umzustellen“, informiert Brodhag. Das getestete 4-3-3-System habe nicht funktioniert, auch weil die Mannschaft aufgrund ständiger personeller Veränderungen nicht eingespielt war. „Taktische Fehlleistungen wie etwa in Mutterstadt haben uns um den Ertrag gebracht“, hat der Betreuer erkannt. Die Rückkehr zur bewährten 4-2-3-1- oder 4-4-2-Ausrichtung zahlte sich aus. Seebach schaffte vor der Winterpause die Wende. Mit sechs Siegen, zwei Unentschieden und einer Niederlage gegen kletterte das Team aus dem Tabellenkeller. „Da hat sich der große Zusammenhalt in der Mannschaft und im Verein gezeigt. Alle sind noch enger zusammengerückt“, so Brodhag. Die beste Leistung bot das Team beim 2:2 beim FSV Schifferstadt II. Das war auch der Wendepunkt. Der Start in die Rückserie im März war mit nur einem Punkt aus drei sieglosen Partien holprig. Allerdings zählten die Gegner zu den stärkeren Mannschaften in der Liga. Mit drei Siegen in Serie, darunter der 9:0-Rekorderfolg gegen TuRa Otterstadt war das Team wieder in der Spur. Nach dem großartigen 2:1-Sieg gegen Schifferstadt II am 1. Mai, eine der besten Vorstellungen der Runde, war die Luft raus. „Man merkte der Mannschaft die lange Saison an. Viele Spieler waren angeschlagen, verletzt oder hatten Konditionsprobleme infolge Trainingsrückstands“, analysiert Stefan Brodhag. Die unterirdische Leistung beim 0:1 bei der SG Dannstadt/Rödersheim war der Auftakt zu vier sieglosen Partien zum Saisonende, jeweils in Spielen gegen schwächere Teams. Zu loben sei das Trainerteam mit Sven Borgwardt an der Spitze, Jan Orth und Jochen Klein. „Sie haben diese für uns nicht leichte Saison gemeistert“, erklärt der Betreuer, der auch die gute Zusammenarbeit mit den A-Junioren und der ersten Mannschaft hervorhebt. Seebach II musste oft auf deren Akteure zurückgreifen. Die „Alten Herren“ halfen ebenso aus, wie zahllose reaktivierte Kräfte. Über eine solche Verbundenheit können die Rot-Weissen froh sein. Wünschenswert, und da macht Brodhag keinen Hehl daraus, wäre ein größerer Stammkader, mit dem Ziel, vielleicht nur halb so viele Spieler einzusetzen. „Mit unserem Abschneiden sind wir zufrieden, ebenso mit und Rang zwei in der Fair-Play-Tabelle“, verdeutlicht der Betreuer. Allerdings ist nach 131 Spielen und über viereinhalb Jahren eine schier unglaubliche Serie gerissen. Gegen Schifferstadt II sah Fabian Haag die Rote Karte. Es war die erste für einen Seebacher seit September 2014. Bester von über 20 Torschützen der Rot-Weissen war Luca Mock mit sechs Treffern, gefolgt von Borgwardt und Wieland (je fünf Tore).

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