Wachenheim Polizei ermittelt wegen Kinderansprecher

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Ein Mann hat in Wachenheim in den vergangenen Wochen mehrfach Kinder angesprochen. Die Kriminalpolizei Neustadt bestätigte entsprechende RHEINPFALZ-Informationen und hat Ermittlungen aufgenommen.

Eltern in Wachenheim sind alarmiert: Über die Sozialen Medien verbreitete sich in den vergangenen Tagen die Nachricht, dass ein Mann in zwei Fällen Kinder auf dem Spielplatz rund um das Piratenschiff in der Friedelsheimer Straße angesprochen hat. Zudem sei es beim Dönerladen in der Weinstraße zu einem ähnlichen Vorfall gekommen. In allen Fällen seien die Kinder nicht auf die Versuche des Manns eingegangen, Kontakt mit ihnen aufzunehmen.

„Kein Grund zur Verunsicherung“

Ein Sprecher der Neustadter Kriminalpolizei bestätigte am Montag, dass es die Vorfälle gegeben hat. Deswegen habe die Polizei Ermittlungen aufgenommen. Über deren Stand machte der Sprecher keine Angaben. Allerdings seien keine Übergriffe bekannt geworden. Der Mann habe die Kinder lediglich angesprochen. Was er gesagt hat, sei Gegenstand der Ermittlungen. „Es besteht aber absolut kein Grund zur allgemeinen Verunsicherung“, betonte der Polizeisprecher.

Die Beamten raten Eltern in solchen Fällen generell, wachsam zu sein und den Kindern die allgemeinen Verhaltensregeln mit auf den Weg zu geben. Unter anderem sollten die Kinder daran erinnert werden, dass sie ohne elterliche Erlaubnis mit niemandem mitgehen oder in ein fremdes Auto steigen dürfen.

Kinder sensibilisieren

Zudem müssten sie wissen, dass sie gegenüber Erwachsenen immer „Nein“ sagen können und dürfen. Ihnen müsste auch bewusst gemacht werden, dass sie nicht mit Fremden sprechen und ihnen auch keine Auskünfte geben müssten. Eltern sollten ihren Nachwuchs ermutigen, offen und ehrlich über mögliche Kontaktaufnahmen von Fremden zu sprechen. Zudem empfiehlt die Polizei, Kinder möglichst in Gruppen zur Schule oder zum Spielen gehen zu lassen. Zudem sollten Eltern Kindern zeigen, wo sie im Notfall Hilfe bekommen – etwa in Büros, Geschäften oder bei anderen Menschen – und ihnen vermitteln, dass sie im Notfall auch wegrennen und laut um Hilfe rufen können.

Einwurf: Früher informieren

Es ist ein schmaler Grat: Wann wendet sich die Polizei an die Öffentlichkeit, wenn der Verdacht besteht, dass Kinder von Fremden angesprochen werden? Zumeist erweisen sich solche Fälle als harmlos oder als Missverständnis. Hier Panik zu schüren und möglicherweise sogar eine Hexenjagd auszulösen, ist kontraproduktiv. Vor allem wegen der Corona-Sondersituation wäre es im Wachenheimer Fall allerdings angebracht gewesen, die Öffentlichkeit frühzeitig zu informieren. Denn derzeit sollen die Kinder nicht wie gewohnt in Gruppen zur Schule laufen. Nur wenn sie Bescheid wissen, haben Eltern die Möglichkeit, angemessen zu reagieren.

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