Bad Dürkheim Klares Konzept für Kurstadt der Zukunft

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In seiner Neujahrsrede listete Dürkheims Bürgermeister Christoph Glogger einige konkrete Vorhaben auf, die er in seinem ersten Amtsjahr zusammen mit Stadtrat und Verwaltung angehen will – unter häufiger Beteiligung der Bürgerschaft.

Den ersten Anlauf zu einem neuen Weihnachtsmarkt sowie den 600. Wurstmarkt haben wir bereits in der Donnerstagausgabe erwähnt. Daneben wird die neue Therme im ersten Halbjahr eine Hauptrolle spielen. Gloggers Ziel ist, das Projekt bis Juli einer Entscheidung im Stadtrat zuzuführen, so seine Auskunft gegenüber der RHEINPFALZ. Davor hält er aber eine öffentliche Diskussion für wichtig, wie und zu welchen Bedingungen eine solche Einrichtung auf dem Gelände des Salinariums entstehen kann (die Entwürfe mehrerer Planungsbüros, im im Dezember öffentlich vorgestellt, hängen derzeit im oberen Rathausfoyer aus). Damit einher gehe die Frage über die Ausrichtung der Kur- und Gesundheitsstadt in zehn oder zwanzig Jahren. „Wir haben bis heute kein klares oder umfassendes Konzept. Ich glaube, dass dies nötig wäre.“ Glogger machte deutlich, dass es eine nicht unerhebliche Investition sein werde. Den städtischen Anteil sieht er „in ähnlicher Größenordnung“ wie den zugesagten Landeszuschuss von gut elf Millionen Euro. Da Bad Dürkheim über künftig wieder eine höhere Spielbankabgabe erwarten darf (wir berichteten), die Glogger für 2016 bei 800.000 Euro zusätzlich bezifferte, lasse sich eine solche Investition langfristig finanzieren. Zumal das aktuelle Gutachten für eine neue Therme einen geringeren Zuschussbedarf prognostiziert als für das Salinarium zurzeit. Die Brunnenhalle sieht der Verwaltungschef als neuen Standort für die Tourist-Information, wenn diese in den nächsten Jahren aus dem Kurmittelhaus ausziehen muss. Zudem stünde das Bauwerk für Veranstaltungen und andere Nutzung zur Verfügung. Dazu brauche man sehr bald ein Sanierungskonzept. Die Ortsdurchfahrt Leistadt soll nach Möglichkeit fußgängerfreundlicher gestaltet, der Spielbergweg in Ungstein zumindest im unteren Teil ausgebaut werden. Zentral für die Entlastung dieser beiden Ortsteile wie auch für Hardenburg sieht Glogger die B271 neu. Spätestens 2017 erwartet er das Planfeststellungsverfahren für die Trasse von Ungstein bis Kallstadt. Baubeginn soll 2016 für den Zumstein-Kreisel sein. Für ein Konzept „fahrradfreundliches Bad Dürkheim“ habe ein Büro 2015 bereits die Situation analysiert und dem Bauausschuss erste Maßnahmen vorgeschlagen. Das Konzept soll im Frühjahr öffentlich diskutiert werden. In den nächsten drei Jahren soll Bad Dürkheim möglichst flächendeckend (98 Prozent) mit Breitband-Glasfaser von mindestens 50 Mbit versorgt werden, an vielen Stellen würden 100 Mbit erreicht. Eine entsprechende Zusage der Telekom liege vor, so Glogger. Sollten punktuelle Versorgungslücken zurückbleiben, denkt der Bürgermeister daran, dass die Stadt in die Bresche springt. Unabhängig von der Flüchtlingsfrage zeigte sich der Bürgermeister „davon überzeugt, dass wir für eine nachhaltige Stadtentwicklung neuen bezahlbaren Wohnraum in Bad Dürkheim brauchen“. Zumal sich die Lage auf dem Wohnungsmarkt durch weitere Asylsuchende verschärfen wird. Im Vorjahr hat die Stadt 193 Menschen aufgenommen und rechnet damit, dass es 2016 „nicht weniger sein werden“. Nach wie vor werde daher auch privater Wohnraum gesucht. „Wir werden bei der Zuweisung sorgsam vorgehen, versicherte Glogger. Insgesamt will er die Hilfen und die Helfer in Sachen Asyl im Frühjahr noch stärker verzahnen. (psp)

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