Bad Dürkheim „Irgendwas werde ich schon finden ...“

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Mohammed Al-Husain ist ein positiv denkender Mensch: „Ich bin glücklich, jetzt in Freinsheim zu sein. Ich habe hier viele nette Leute getroffen. Jetzt wollen wir Flüchtlinge etwas für Deutschland tun.“ Der 24-jährige Syrer sieht seine Zukunft in Deutschland. Hier gäbe es so viele ältere Leute – und die Flüchtlinge seien meist jung und wollten hier arbeiten. 2013 ist Mohammed aus Homs nach Jordanien geflohen. Im Flüchtlingslager hat er als freiwilliger Helfer der Hilfsorganisation UNHCR der Vereinten Nationen gearbeitet. Da es aber auch für die vielen Syrer in Jordanien nicht einfach ist, glaubt er in Deutschland eine bessere Zukunft zu haben. Und hat sich im August auf den beschwerlichen Weg gemacht. Gut zwei Wochen dauerte seine Reise über Griechenland und die Balkanroute. Seine Frau und seinen kleinen Sohn hat er in Jordanien zurückgelassen, da der Weg für sie zu gefährlich gewesen wäre. Sein Sohn wird im Januar ein Jahr alt – und Mohammed hofft, ihn dann besuchen zu können. Ihm gefallen Deutschland und die deutsche Kultur, und er freut sich auf ein Leben hier. Er hat sich vorher genau über unser Land informiert und weiß viel, auch über unsere Geschichte. In Syrien seien viele Menschen egoistisch, die Deutschen dagegen seien großzügig und teilten gern. Auch die Gleichstellung von Mann und Frau in Europa beeindruckt ihn. Seine Frau studierte in Syrien Pharmazie, er Übersetzer für Englisch. Mohammeds Zuversicht ist ansteckend. Im Gespräch mit ihm glaubt man sofort, dass er sich hier gut integrieren wird. Er ist überzeugt, dass sein Sohn hier in Sicherheit aufwachsen kann. Seine Frau hat bereits einen Termin bei der deutschen Botschaft in Amman, vielleicht bekommen sie dann die Erlaubnis, legal nach Deutschland einzureisen. In Freinsheim hilft Mohammed jetzt als Übersetzer bei der Ankunft neuer Flüchtlinge. Es liegt wohl nicht in seiner Natur, untätig herumzusitzen. Er möchte gerne sein Studium hier beenden. Wenn dies nicht möglich sein sollte, möchte er eine Ausbildung machen. „Egal was, irgendwas werde ich schon finden“, strahlt er wieder übers ganze Gesicht. (neh) Zur Serie Advent heißt Ankunft. Deshalb widmen wir unseren RHEINPFALZ-Adventskalender in diesem Jahr Menschen, die in den vergangenen Wochen und Monaten bei uns angekommen sind. Damit möchten wir den allgemeinen Begriffen Flüchtlinge oder Asylbewerber ein Gesicht, oder besser: viele konkrete Gesichter geben.

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