Bad Dürkheim Glogger verspricht neuen Führungsstil

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Transparenz, Ehrlichkeit, direkter und offener Austausch, auch mit den Bürgern. Diese Schlagworte, die schon seinen Wahlkampf geprägt hatten, bekräftigte der neue Bürgermeister Christoph Glogger in seiner Neujahrsrede als Leitlinien eines künftigen Führungsstils als Verwaltungschef. Vor neuer Rekordkulisse in der Salierhalle: Die Stadtverwaltung korrigierte die RHEINPFALZ-Schätzung am Mittwochabend von „rund 1200“ Zuhörern gestern auf „gut 1300“ nach oben (wir hatten die Stehplätze draußen im Foyer „übersehen“).

Glogger ging auf die „hohen Erwartungen“ ein, auf die viele Dürkheimer ihn in diesen Tagen ansprächen, sie erhofften sich „frischen Wind“. Ein Neuling im Amt sei sicher gut beraten, Gutes und Bewährtes zu erhalten. Er habe aber auch das Privileg zu hinterfragen. Im Rathaus hofften viele Mitarbeiter auf mehr Augenhöhe, mehr Miteinander, einen wertschätzenden Führungsstil, so Glogger. „Das habe ich versprochen.“ Gleichzeitig erwarte er, dass alle Verantwortung für das Ganze übernehmen. Im Stadtrat hofften nicht wenige auf „mehr Information und offene Debatte“. Eine Verwaltung und ihr Chef hätten einen gewissen Wissensvorsprung und könnten eine ehrenamtliche Runde dadurch auch beeinflussen. Er versprach, diesen Vorsprung nicht auszunutzen, sondern transparent und ehrlich mit Informationen und politischen Fragen umzugehen. „Das ist sicher nicht immer der einfachere Weg, aber ich glaube, er zahlt sich aus, weil er die demokratische Kultur stärkt.“ Natürlich dürfe Transparenz nicht an den Türen der Gremien haltmachen, sondern müssten in die Bürgerschaft getragen und mit ihr diskutiert werden. „Gerade die kommunale Politik lebt vom direkten Austausch.“ In Bad Dürkheim gebe es ein enormes Potenzial für Beteiligung und bürgerschaftliches Engagement. Als aktuelles Beispiel nannte Glogger die beeindruckende Spendensammlung fürs Hospiz mit 630.000 Euro in zwei Jahren. Nun stehe die Innere Mission im Wort, den Neubau in diesem Jahr in Angriff zu nehmen. „Ich erwarte, dass wir in den nächsten Tagen erfahren, wie und wann das Projekt startet.“ Generell ging Glogger auf die weitere Stadtentwicklung ein: „Welche Entwicklungen kommen auf uns zu und was können wir beeinflussen? Welche Ideen, welche Visionen haben wir von Bad Dürkheim im Jahr 2024 oder im Jahr 2032?“ Ein neuer Bürgermeister dürfe sich diese Fragen unbefangener stellen als alle, die schon lange dabei sind. „Ich wünsche mir, dass wir uns diese Fragen gemeinsam stellen in den nächsten Jahren.“ Er sprach selbst einige an: Wie machen wir Bad Dürkheim für junge Familien attraktiv, was können wir der größer werdenden Gruppe älterer Menschen bieten? Wie können wir unsere Stärken Wald, Wein, Gesundheit, Lebensfreude als Marke ausbauen und uns touristisch weiterentwickeln? Wie machen wir die Innenstadt noch attraktiver und wie stärken wir die Ortsteile als Wohn- und Lebensraum? Dies gemeinsam mit Stadtrat und Verwaltung, mit Ortsbeiräten und Bevölkerung anzugehen, nannte Christoph Glogger – wie schon gestern zitiert – Bad Dürkheim gemeinsam in die Zukunft zu denken. Er sei glücklich und stolz, „dass Sie mich zu Ihrem Bürgermeister gewählt haben, und ich freue mich sehr auf die kommenden Jahre – zunächst auf acht ...“ Dem kurzen Lacher, der ihm hier sicher war, folgte am Ende der Rede langer Beifall, den man als zustimmend-aufmunternd verstehen konnte. (Auf konkrete Ziele und Vorhaben für 2016 gehen wir noch ein.) (psp)

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