Bad Dürkheim Gänsehautgefühle im Schloss

Bei dem Neujahrskonzert des Kulturvereins Wachenheim gefiel die Koloratursopranistin Maryna Zubko mit der neckisch-flirtenden Ar
Bei dem Neujahrskonzert des Kulturvereins Wachenheim gefiel die Koloratursopranistin Maryna Zubko mit der neckisch-flirtenden Art ihres Vortrags.

Gleich von Anfang an sprang bei dem Neujahrskonzert des Kulturvereins Wachenheim am Sonntagvormittag in Schloss Wachenheim der Funke über. Das Frankfurter Johann-Strauss-Orchester, der humorvoll moderierende Dirigent Werner Witolf und die neckisch-flirtende Koloratursopranistin Maryna Zubko luden zu einer musikalischen Weltreise ein.

Martin Pfeiffer, der Vorsitzende des Kulturvereins Wachenheim, präsentierte zu Beginn des Jahresprogramms wieder ein Juwel, dem noch weitere folgen werden. Das 1986 gegründete Johann-Strauss-Orchester setzt sich aus Musikern des Symphonieorchesters des Hessischen Rundfunks und der Opernhäuser Frankfurt, Wiesbaden, Mainz und Darmstadt zusammen. Koloratursopranistin Maryna Zubko, startete ihre Gesangskarriere in der Ukraine, um sie dann in Deutschland zu perfektionieren. Mit fliegenden Händen und höchster Virtuosität spielten die sympathischen Musiker bekannte Operetten- und Musicalmelodien sowie Filmmusik von Emmerich Kalman´s „Gräfin Mariza“ bis zu Richard Rogers „Oklahoma“. Das Zusammenspiel funktionierte bestens. Mal sanft, mal fordernd dominierten die Geigen. Cello und Kontrabass begleiteten rhythmisch exakt. Trompeter und Posaunisten entlockten ihren Instrumenten traumhafte Töne. Dazu erklang eine Oboe und ein Schlagzeuger schlug Trommel und Becken im Takt. Besonders bemerkenswert waren im ersten Teil des Konzerts die Polka op. 281 „Der Vergnügungszug“ von Johann Strauss und nach der Pause ein Potpourri von Richard Rogers „Sound of Music“ über die Trapp-Familie. Gänsehautgefühle kamen auf, als Maryna Zubko am Ende des ersten Teils mit ihrer ausdrucksvollen, kräftigen Stimme das Lied „Strahlender Mond“ aus Künnekes „Vetter von Dingsda“ sang. Im zweiten Teil des Konzerts stellte sie dann bei dem Lied „Was eine Frau im Frühling träumt“ von Walter Kollo ihren Humor unter Beweis. Viele Träume im Publikum wurden wahr, als die Sopranistin aus Frederic Loewes „My Fair Lady“ „Ich hätt´ getanzt heut´ Nacht“ in englischer Sprac he anstimmte. Das Johann-Strauss-Orchester verabschiedete sich auf hinreißende Weise mit „I want to be a prima donna“ von Victor Herbert, bei dem Zubko noch einmal ihre betörende Stimme hören ließ, und mit der Komposition „Donner und Blitz“ von Johann Strauss Sohn und zu guter Letzt dem „Radetzky Marsch“ von Johann Strauss Vater. Der voll besetzte Saal in Schloss Wachenheim entließ das Ensemble erst nach der dritten Zugabe, dem Radetzky Marsch, schweren Herzens, um sich beschwingt auf den Heimweg zu machen.

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