Bad Dürkheim Furioses Finale

«BAD DÜRKHEIM.» Nach der 75:78-Heimniederlage gegen den ASC Mainz II patzte die SG TV Dürkheim/BI Speyer II in der Basketball-Oberliga erneut: Beim abstiegsbedrohten Drittletzten DJK Saarlouis-Roden/BBF Dillingen II unterlag der Tabellenführer erneut und völlig überraschend 89:97 (37:58).

„Wir waren wieder einmal schwach besetzt, hatten nur acht Spieler in der Rotation zur Verfügung. Hinzu kam, dass Philip Karst nach drei Wochen Zwangspause das erste Mal wieder auflief und Steven Hartinger grippegeschwächt ins Match ging. In der zweiten Hälfte konnte er nicht mehr mitwirken. Wir waren arg gebeutelt und das merkte man vor allem zu Beginn – die erste Halbzeit haben wir komplett in den Sand gesetzt. 58 Gegentreffer bis zum Seitenwechsel – an so eine Situation kann ich mich bisher nicht erinnern“, erklärte Trainer Andreas Merk. „Man muss auch sagen, dass es in dieser Liga aktuell keine schwachen Gegner gibt. Da ist von vorneherein nichts entschieden. Die Teams liegen sehr eng beieinander – wie zuletzt auch die Siege des Letzten aus Rockenhausen oder auch die Niederlagen unserer Konkurrenz im Titelkampf gezeigt haben.“ Der Coup der abstiegsbedrohten Saarländer gegen den Spitzenreiter von der Weinstraße am Samstagnachmittag passt da gut in die Reihe. Die Spannung im Titelrennen und im Abstiegskampf bleibt erhalten. Vor allem defensiv fand die Spielgemeinschaft keine Bindung zum Spiel und zum Gegner. Meist einen Schritt zu spät kamen die SG-Cracks, ließen ihren Gegnern zu viel Raum und Zeit zum freien Abschluss. Eklatant war auch die Zweikampfschwäche bei den Rebounds – viel zu oft erhielt Saarlouis in einem Angriff durch gewonnene Duelle unter den Körben zweite Einwurf-Chancen. Und viel zu oft stimmte auch das Umschalten von Angriff auf Abwehr nicht bei den Kurstadt-Korbjägern: Fastbreak nach Fastbreak rollte in der Anfangsphase auf den SG-Korb. „Bei uns stimmte die Körpersprache nicht. Wir agierten zu langsam und trafen wenig – an der Dreierline in der ersten Hälfte sogar gar nichts, während bei den Gastgebern alles klappte“, meinte SG-Coach Merk. „Trotz der ganz schwachen ersten Hälfte hakten wir das Spiel nicht vorzeitig ab, zeigten eine Riesen-Moral und hatten am Ende sogar noch die Chance, zu gewinnen.“ Punkt um Punkt kämpften sich Dürkheims Basketballer nach dem Seitenwechsel an die führenden Saarländer heran. Aus über 20 Zähler reduzierte die Spielgemeinschaft den Rückstand zunächst auf 13 Punkte vor Beginn des vierten Viertels (76:63, 30.). In der spannenden Schlussphase stand es dann sogar 91:88 – 18 Punkte in 18 Minuten wettgemacht. Bei noch 40 Sekunden Spielzeit und mehrmaligem Ballbesitz hatten die Merk-Schützlinge schließlich alle Chancen, das Match zu drehen. Doch statt zwei Korbleger-Versuche auf dem einfachen Weg zu verwerten, wählten die Pfälzer jeweils die schwierige Variante und scheiterten. Saarlouis nahm schließlich eiskalt und nervenstark mit einem Dreier zum 94:88 die Luft aus dem furiosen Finale raus. So spielten sie: SG TV Dürkheim/BI Speyer II: Beck (25 Punkte), Grunenberg (14), Karst (12), Rappold (11), Hartinger (10), Mewes (8), Leidag (7), Gesmann (2), Bauer.

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