Fenstergeschichte(n) Friede und Gefahr von Erhardt Klonk

Zwei gegensätzliche Tiere im Friedelsheimer Chorfenster.
Zwei gegensätzliche Tiere im Friedelsheimer Chorfenster.

Im Beisammensein dieser Tiere zeigt sich noch ein paradiesischer Urfriede, doch die Gefahr lauert schon.

Zu sehen ist das Tierpaar in einem Chorfenster der protestantischen Kirche von Friedelsheim. Es zeigt Reh und Raubkatze nah beieinander. Der Abschnitt gehört zum Schöpfungsfenster von Erhardt Klonk. Er gestaltete 1954 in drei Fenstern des gotischen Chors die bildhafte Verglasung, die von Gemeindemitgliedern gestiftet wurde.

Nach der biblischen Schöpfungserzählung lebten die Tiere in einem friedlichen Urzustand. Beschrieben wird, wie Gott „allem, was sich auf der Erde regt, was Lebensatem in sich hat, … alle grünen Pflanzen zur Nahrung“ gab. Auch zwischen Tier und Mensch herrschte nach den beiden Schöpfungsgeschichten der Genesis eine enge und einträchtige Verbindung durch die Art und Weise, wie Gott sie erschuf.

Dass der paradiesische Urfriede verloren ging, scheint sich in der Darstellung von Erhardt Klonk schon anzudeuten. Zumindest zeigt er eindrücklich die unterschiedlichen Wesensarten von Raub- und Beutetier. Während das Reh aufmerksam, fast erschrocken den Kopf hebt, hat die Raubkatze schon etwas Lauerndes, Geschmeidiges und Gefährliches an sich.

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