Fussball Freinsheim und Seebach ringen um den Gesamtsieg im Derby

Im September gewannen die Seebacher (im Bild) das erste Derby gegen Freinsheim.
Im September gewannen die Seebacher (im Bild) das erste Derby gegen Freinsheim.

Spiel des Tages: Nachbarschaftsduelle sind das Salz in der Suppe, das gilt auch für die Fußball-Bezirksliga. In den fünf Partien dieser Saison zwischen FV Freinsheim, RW Seebach und SV Weisenheim gab es noch kein Remis. Am Sonntag ab 15.45 Uhr, geht es für Freinsheim und Seebach um den „Gesamtsieg“. Viel wichtiger sind die drei Punkte aber für die Tabelle und den Einzug in die Aufstiegsrunde.

Gesamtsieg? Richtig, denn Freinsheim und Seebach haben jeweils sechs Punkte aus den bisherigen Derbys geholt. Wer jetzt gewinnt, hat die meisten Zähler aus den Nachbarschaftsduellen ergattert.

Die Freinsheimer haben am Donnerstag das Nachholspiel beim Ludwigshafener SC 2:3 (1:1) verloren. „Einen Punkt hätten wir verdient gehabt“, sagt Freinsheims Coach Christian Schäfer. Sein Team sei in der ersten Hälfte spielbestimmend gewesen. Während der LSC gerade mal eine gute Möglichkeit erspielt habe, hätten Jonas Schäfer und Thomas Wiszniowiecki jeweils eine hundertprozentige Gelegenheit ausgelassen. „Unser größtes Problem ist der verschwenderische Umgang mit ganz klaren Chancen“, bemängelt der Trainer. So blieb es bis zur Pause bei je einem Elfmetertor für beide Vereine. Nach einem Pass in die Schnittstelle der Abwehrkette des LSC und einem Foul an Wisznoiwiecki verwandelte Kapitän Alexander Haferstroh den Strafstoß gegen seinen Ex-Verein zum 1:1 (43.).

LSC nach Pause hellwach

Die Gäste wurden nach Wiederanpfiff kalt erwischt, denn nach wenigen Sekunden gelang dem LSC das 2:1. Danach waren die Ludwigshafener am Drücker und nutzten eine Gelegenheit zum 3:1 (63.). Als der Torhüter der Platzherren nach einer Ecke die Kugel ins eigene Tor schlug (70.), blies Freinsheim zum Schlussspurt. „Wir hatten gegen Ende mehr zuzusetzen als der LSC, haben aus unsere Überlegenheit aber leider kein Kapital schlagen können. Die große Chance, vorzeitig alles klar zu machen, haben wir verpasst“, bedauert Schäfer.

Dies soll nun gegen die Seebacher nachgeholt worden. Vermutlich steht wieder Savo Schulz im Kasten. Der 22-jährige Torhüter, eigentlich die Nummer eins beim FVF, hatte beim LSC nach Fingerbruch und Erkrankung ein gelungenes Saisondebüt gegeben. Florian Schatz, der ihn über Wochen hervorragend vertrat, fiel aus, also musste Schulz nach zweiwöchigem Aufbautraining zwischen die Pfosten. „Savo hat seine Sache prima gemacht. Er hat unser absolutes Vertrauen“, lobt Schäfer. Gegen Seebach gehe es darum, in die Aufstiegsrunde einzuziehen. „Da zählt kein Schönspielen, sondern das nackte Ergebnis, die drei Punkte“, sagt Schäfer.

Seebach mit Rückenwind im Derby

„Der 2:1-Sieg gegen Frankenthal war wichtig, auch weil wir damit aus der Negativspirale rausgekommen sind“, freut sich Seebachs Trainer Roland Beck. Die Folge: Der Erfolg gibt Auftrieb, das Selbstvertrauen steigt und das Team kann wieder mit breiter Brust antreten. Oder wie es der Coach formuliert: „Wir haben etwas Druck vom Kessel genommen.“ Dazu hat sich die personell angespannte Situation verbessert – zumindest was die Defensive anbelangt. Für den gewünschten Tempofußball über 90 Minuten reiche es allerdings noch nicht. Da fehlen bei vielen Akteuren nach diversen Blessuren Kraft, Ausdauer und Leichtigkeit.

Entscheidend für den Dreier gegen den VfR sei der überragende Georg Ester gewesen. Der 28-jährige Innenverteidiger bestach mit Kopfball- und Zweikampfstärke, gewann entscheidende Laufduelle, strahlte Sicherheit und Souveränität aus. „Die Entschluss, ihn in der Abwehr zu lassen, hat sich als richtig erwiesen“, freut sich Beck. An Esters Seite sei das junge Eigengewächs Fynn Dupont (20) im Laufe der Runde immer mehr gewachsen und mache seine Sache derzeit sehr gut. „Auch Mohammet Ceylan hat einen Sprung gemacht“, attestiert der Trainer dem 23-jährigen Verteidiger. Und da Linksverteidiger Leon Gutermann (26), der schon in der Vorbereitung überzeugt hat und bis zu seinem Handbruch in guter Verfassung war, in den Kader zurückkehrt, hat Beck wieder mehr Alternativen für die Abwehrkette.

In der Defensive war Nicolas Burret bis zu seinem Wechsel zu Wormatia Worms im Sommer eine feste Größe gewesen. Fuß gefasst hat er in der Oberligamannschaft auch aus Verletzungsgründen noch nicht, erzielte aber kürzlich ein Tor für das Landesligateam der Wormatia. „Er ist immer mal bei uns und schaut zu. Der Kontakt ist nicht abgerissen“, informiert Beck. Natürlich würde Rot-Weiss den verlorenen Sohn mit offenen Armen empfangen, und man tausche sich auch aus. Aber konkret ist nichts, zumal bei Burret, der schon in der Jugend in Seebach spielte, ein Stipendium in den USA nicht vom Tisch ist.

Tagestipp

Freinsheims Trainer Christian Schäfer 2:1

Seebachs Trainer Roland Beck 1:1

RHEINPFALZ-Mitarbeiter Thomas Leimert 2:2

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