Pferdesport Erfolgreiches Dressurturnier in Weisenheim am Sand

Jeanette Molitor von der Wormser Reitvereinigung auf Caschas Casper bei der Dressurprüfung.
Jeanette Molitor von der Wormser Reitvereinigung auf Caschas Casper bei der Dressurprüfung.

Großes Aufatmen beim Reit- und Fahrverein Weisenheim/Sand: Nach zweijähriger Pause lief das Dressurturnier auf der Anlage am Riedweg als Premieren-Großveranstaltung wie am Schnürchen. „Und am Ende hat sogar das Wetter gehalten“, strahlte die Vorsitzende Vanessa Mertel.

Mertel war an den beiden Turniertagen praktisch dauerpräsent, überzeugte sich vom reibungslosen Ablauf. „Es war das perfekte Event für den Neubeginn“, zog sie im Anschluss zufrieden Fazit, freute sich über die große Besucherresonanz, die bei Dressurturnieren nicht immer an der Tagesordnung ist. Und selbstverständlich strahlte sie über gute Ergebnisse der Vereinsmitglieder.

Über das von Hannah Kohl zum Beispiel, die auf ihrer Stute Fleur de Marie bei ihrer Turnierpremiere in der Dressurpferdeprüfung Klasse A mit einer 7,8-Wertung den vierten Platz erreichte und sich ebenfalls unbändig über ihre blaue Schleife freute.

„Wir haben sie als Fohlen selbst gezogen und ausgebildet“, berichtete die 20-Jährige aus Großkarlbach über ihre Stute, die sich im Weisenheimer Stall durchaus schon einen Ruf als „etwas eigenwillig“ erworben hat. Im Dressurviereck gab sich die Fünfjährige aber keineswegs als Diva, sondern als echter Wettkampftyp. „Ich glaube, ich war wesentlich aufgeregter als sie. Sie war richtig tiefenentspannt“, freute sich die Reiterin über die rundherum gelungene Vorstellung, die von Pferd und Reiterin ohne größere Vorgaben angegangen worden war. „Mein einziges Ziel war, dass sie brav bleibt“, verriet Kohl im Anschluss erleichtert lachend.

Andere wollten hingegen auf den Heimvorteil setzen. „Wir sind die Prüfungen am Samstagabend auf der leeren Anlage extra noch einmal durchgeritten“, verriet Pressesprecherin Janine Manz. Sie startete auf ihrem Pferd Cohiba in der Grundform des Dressurreiter-Wettbewerbs, landete mit einer Wertung von 6,4 aber knapp unter dem Strich. Grund war eine fehlerhafte Kommunikation mit dem Preisgericht. „Das hat mich 0,2 Wertungspunkte gekostet“, haderte sie. An Sieger Maximilian Biedermann vom FRV Fußgönheim (8,0) wäre sie aber auch damit nicht herangereicht. Aus Fußgönheim kam auch die Siegerin der Dressurreiterprüfung Klasse A, Carolina Fuchs auf Dublin. Überhaupt waren viele Prüfungen gleich mehrfach vorhanden, boten damit für alle Reiter genügend Auswahl und waren wohl mit ein Grund für die rund 500 Starts an beiden Tagen in den beiden Vierecken.

Dabei kamen die Starter keineswegs nur aus der näheren Umgebung. „Wir hatten auch Leute aus dem Badischen und bis ins Saarland“, freute sich die Vereinsvorsitzende zwischen zwei organisatorischen Telefonaten und ehe sie zur nächsten Siegerehrung fortgerufen wurde.

Doch der Boden für ein reibungsloses Turnier war ohnehin bereitet. Und das nicht nur organisatorisch, sondern durchaus im wörtlichen Sinn. „Ich glaube, der Boden hätte auch einen Starkregen ausgehalten.“ Am Ende war sie aber trotzdem froh, dass die Reiter entgegen alle Vorhersagen fast über die beiden Turniertage trocken blieben. Ein weiterer Grund für das kollektive Aufatmen. Dass sich auf den Siegerlisten auf den vorderen Rängen vornehmlich die Gäste aus nah und fern tummelten, zum Beispiel gleich mehrfach Anna Zorn vom RC Süd-West Ludwigshafen auf Burby in der Dressurpferdeprüfung L auf Platz eins, oder Joan Fabienne Weske-Haas vom FRV Neuhofen (Toppinambour) Dressurprüfung L, auf Platz zwei. In der höchsten Leistungsklasse M hatten die Gastgeber ohnehin keine Starter im Rennen. Noch nicht. Nach dem gelungenen Neustart praktisch nur eine Frage der Zeit.

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