Bad Dürkheim Die Unaufsteigbaren

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BAD DÜRKHEIM. Der FC Leistadt ist in der Fußball-C-Klasse Rhein-Mittelhaardt Ost Tabellenzweiter geworden. In den Aufstiegsspielen zur B-Klasse West ist das Team allerdings gescheitert – wieder einmal. Es scheint ein Fluch auf dem FCL zu liegen.

In der Bundesliga hat der kleine VfL Bochum, der zwischen 1971 und 1993 unglaubliche 22 Jahre in Folge in der höchsten deutschen Klasse spielte, damals den Beinamen „unabsteigbar“ erhalten. Jahr für Jahr wurde die Westfalen wegen ihres geringen Budgets sowie ihres Kaders der „Namenlosen“ zu den Abstiegskandidaten gezählt und meist kämpften sie auch um den Klassenerhalt. Doch am Ende erwischte es immer andere Teams, bis der Bann gebrochen war. Auf den FC Leistadt übertragen, könnte man von den „Unaufsteigbaren“ sprechen. In den vergangenen fünf Jahren war der FCL viermal Vizemeister und einmal Dritter. Den Sprung eine Liga höher hat die Mannschaft aber nie geschafft. Immer wenn es darauf ankam, bekamen die Leistadter weiche Knie. Mal scheiterte das Team am FV 21 Haßloch, mal an Türkgücü Neustadt, mal am FV Berghausen II und in diesem Jahr am TSV Königsbach II. Mitunter war es knapp, manchmal aber war der Gegner einfach stärker. Unter dem Strich steht das vergebliche Bemühen, der FCL ist und bleibt (vorerst) C-Ligist. „Mit dem Verlauf der Punktrunde bin ich sehr zufrieden“, sagt Trainer Michael Möckel. Der 49 Jahre alte Coach, der im Herbst Uwe Hofmann abgelöst hatte, blieb mit seinem Team die ersten elf Rückrundenspiele ungeschlagen und fing den fast schon enteilten TuS Forst noch ab. Erst am letzten Spieltag, als Leistadt mit dem Gedanken schon bei der Aufstiegsrunde war und zahlreiche Akteure schonte, setzte es mit einer Rumpfmannschaft eine 1:8-Schlappe bei Meister TV Ellerstadt. „Das Ergebnis ist mir völlig egal, wichtig ist nur, dass sich keiner verletzt“, hatte Möckel vor dem Derby erklärt. Punkteteilungen gab es gegen TuS Gronau und TV Gönnheim (jeweils 1:1). Die Niederlage in Ellerstadt kostete den FCL das Prädikat beste Rückrundenelf zu sein. Der Übungsleiter sagt, er habe den konditionellen Zustand des Teams deutlich verbessert. In Ordnung seien auch die Spieleröffnung und das Abwehrverhalten gewesen. „Das ist aber nicht nur eine Sache der Defensive. Bei uns haben alle die Aufgabe nach hinter mitzuarbeiten, was prima klappt“, freut sich Möckel. Als Schwäche bezeichnet der Coach die miserable Chancenverwertung. „Es ist ja nicht so, dass wir uns keine Möglichkeiten herausspielen würden. Das tun wir. Aber gemessen an der Anzahl ist die Torausbeute zu gering“, klagt Möckel und vermisst einen Knipser. Auf eine zweistellige Trefferzahl kommt nur Christian Roser (17). „Mit den neuen oder reaktivierten Spielern sind wir stärker geworden“, verdeutlicht der Trainer und nennt Innenverteidiger Tobias Schmidt, den links verteidigenden Alexander Krapp und den defensiven Mittelfeldspieler Tobias Grübel. „Es war aber trotz der guten Bilanz nach der Winterpause nicht alles Gold, was glänzt“, räumt Möckel ein. Es habe auch Partien gegeben, in denen sich das Team einem schwachem Gegner angepasst habe. Da fehlte dem FCL die Konzentration. „Ein wichtiger Aspekt war, dass uns Christian Roser im ersten Aufstiegsspiel gefehlt hat“, bedauert Möckel. Gegen den favorisierten TSV Königsbach gab es eine 0:2-Heimniederlage. Nach guter erster Halbzeit hatte sich die Mannschaft nach der Pause einem starken Widersacher beugen müssen. Damit war der Aufstieg schon so gut wie verpasst. Das 1:3 beim ASV Esthal machte nur noch den Deckel drauf. Der FCL muss ein weiteres Jahr in der C-Klasse antreten. Der VfL Bochum hat seinen Nimbus längst verloren. Vielleicht macht das den Leistadtern Hoffnung. |thl

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