Bad Dürkheim Der himmlische Dreh

Schenkt man den Worten der Beteiligten Glauben, dann müssen die Krimi-Dreharbeiten in Bad Dürkheim geradezu himmlisch gewesen sein. Die Katzenberger schwärmt von ihrem Regisseur, der Regisseur hält Lobeshymnen auf seine Hauptdarstellerin („so talentiert, so überzeugend als Mensch“). Und dann erst Bad Dürkheim! So entgegenkommend die Leute, so schön die Landschaft, so wohlschmeckend der Wein. Gar vom besten Dreh seiner Karriere spricht der Regisseur. Kein Wunder, dass jetzt schon die Fortsetzung in Bad Dürkheim geplant ist (wir berichteten gestern). Regisseur Thomas Bohn muss bei einer Presseveranstaltung auf der Ludwigshafener Parkinsel am Montag schon lange überlegen, um etwas Negatives an Bad Dürkheim zu finden. Zwei Sachen fallen ihm dann doch ein: „Wir sind gleich mehrfach beklaut worden, das war blöd. Ich habe mich sehr geärgert“. Die andere Sache: Ein Weingut in der Umgebung habe die Crew nicht im Hof gewollt. Die Begründung: Das Katzenberger-Image passe nicht zu ihnen. Bohn, der zur „Dani“ ein sichtlich gutes Verhältnis hat, ist wirklich immer noch sauer. Dabei hätte das betreffende Weingut neue Käuferschichten auftun können. Jetzt schwärmt der Regisseur nämlich sehr offensiv vom Pfälzer Wein im Allgemeinen und vom Fitz-Ritterschen Grauburgunder im Besonderen. Der Dürkheimer Winzer nämlich hat das Team in seinem Keller drehen lassen. Und neben dem Regisseur auch einen der Hauptdarsteller für sich eingenommen. Sparkassendirektor Fouquet, im echten Leben heißt er Carlos Lobo, bekennt, sich von der Gage viele schöne Weine kaufen zu wollen. Beim Pfälzer Wein habe sich in Sachen Qualität in den vergangenen Jahren so einiges getan, findet Lobo, der aus Mannheim stammt. Nur die Katze, die trinkt lieber Apfelschorle (siehe Interview). Tönt aber in gleicher Weise von der Dürkheimer Lebensart und der besonderen Stimmung am Set. Gefallen hat es ihr im Hotel Annaberg und auf die geplanten Dreharbeiten im Herbst, freut sie sich schon jetzt Gegen Dürkheim-Fan Thomas Bohn kommt aber keiner an. Als er im vergangen Sommer zum ersten mal in Dürkheim ankam, hatte er gleich einen guten Eindruck: „Idyllisch, ein bisschen wie in der Toskana!“ Motive für die schönen Aufnahmen von Bad Dürkheim und Umgebung zu finden, sei leicht gewesen. Als dann die Unterstützung der Menschen vor Ort noch so toll gewesen sei, habe wirklich alles für die Kurstadt gesprochen. Mal eine Straße für den Filmdreh sperren lassen, das Kreishaus am Wochenende als Kulisse für ein Rathaus zu benutzen – nach Bohns Worten in Bad Dürkheim kein Problem. Drehbuch-Autor Holger Badura, der aus Dannstadt-Schauernheim stammt, denkt als Autor vor allem an die erzählerischen Möglichkeiten, die die Kurstadt-Kulisse bietet: „Es sollte eine Kleinstadt sein, so etwas zwischen Deidesheim und Bad Dürkheim. Diesen Teil der Mittelhaardt kenne ich gut. Es ist Bad Dürkheim geworden, weil es hier auch eine große Variabilität gibt, mit einem Rathaus, das ein bisschen mehr hergibt, einer Spielbank und dem Wurstmarkt.“ Das große Fest der Dürkheimer kommt im Film nur als kleine Anspielung vor. Ausgeschlossen, dass das Weinfest aber in einem kommenden Teil der Reihe eine größere Rolle spielt, ist es nicht: Ein uriges Weinfest im Film hätte eigentlich der Wurstmarkt sein sollen. „Aber das hat dann mit dem Dreh nicht geklappt, das Ganze ist auch immer eine Frage des Aufwands, mit Daniela Katzenberger auf dem Wurstmarkt zu drehen. Man müsste sie abschotten.“ Ausschließen will der Autor es allerdings nicht: „Prinzipiell ist das als Kulisse großartig.“

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