Bad Dürkheim Blech mit gutem Dreh

Beim Sommerkonzert des Posaunenchores Friedelsheim-Gönnheim in der protestantischen Kirche Friedelsheim war eine nicht alltägliche Kombination von Blechbläsern und Drehorgel zu hören. Die Jungbläser wurden am Samstagabend zum ersten Mal bei einem Konzert des großen Chores mit eingebunden.

Gleich beim Eingangsstück „Fanfare“ konnten auch sie ihr Können unter Beweis stellen. Traugott Fünfgeld hat es komponiert. Die Kompositionen und Bearbeitungen des 1971 geborenen Offenburger Bezirkskantors sind in Bläserkreisen derzeit „in“. Die für die Bläser „süffig“ zu spielenden Werke entfalten eine große Wirkung nach außen. Prägnant und doch einfühlsam entführte der Posaunenchor die zahlreichen Zuhörer hiermit in einen abwechslungsreichen Abend mit Werken aus verschiedenen Epochen und Ländern. „Prince of Denmark’s March“ von Jeremiah Clarke, jenes beliebte Musikstück, das lange Zeit unter der Bezeichnung „Trumpet Voluntary“ fälschlicherweise Henry Purcell zugeschrieben und bei der Hochzeit von Prinz Charles und Diana weltberühmt wurde, scheint geradezu prädestiniert zu sein für Drehorgel und Posaunenchor. Wohltuend harmonisch und intonationsrein fügte sich die von Martin Junger gespielte Raffin-Konzertdrehorgel in den Posaunenchor ein. Aber auch mit dem „Einzug der Königin von Saba“ von Händel oder der „Pizzicato Polka“ von Strauß zauberte Junger mit seiner Drehorgel, die einen Umfang von 20 Tönen, sechs Registern und 78 Pfeifen hat, ein Lächeln auf die Gesichter der Zuhörer. Das von Chorleiter Renko Anicker auf seine Bläser abgestimmte anspruchsvolle Programm ließ deren Vielfältigkeit erkennen. Bei „The Town I loved so well“ von Coulter, „Farewell Letter“ von Thöne, „Empanadas“ von Huss und vielen weiteren Stücken zeigten die Bläser nuanciertes Können ebenso wie dynamische Feinabstufungen. Klar im Ansatz, melodiös, präzise im Zusammenspiel. „El Condor pasa“, arrangiert von Pedro Becker, erinnerte an südamerikanische Gefilde. Der ebenfalls bei diesem Konzert mitwirkende neue Landesposaunenwart Christian Syperek ehrte Esther Brust und Kirsten Hunsinger für 30 Jahre Posaunenarbeit. Mit lang anhaltendem Beifall bedankten sich die Zuhörer für das gelungene Konzert.

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