Weisenheim am Sand Arbeiten auf Kita-Gelände werden teuer

Das nördliche Außengelände der Kita und der Zugang zum Eingang müssen angelegt werden.
Das nördliche Außengelände der Kita und der Zugang zum Eingang müssen angelegt werden.

Die zwei Anbauten der kommunalen Kindertagesstätte „An der Bleiche“ in Weisenheim am Sand wurden im Juli 2022 offiziell in Betrieb genommen. Das Außengelände sollte bis Ende des Jahres fertig sein. Nach vielen Diskussionen und Ortsbegehungen beschloss der Gemeinderat vergangene Woche, dass die Ausschreibung für die Arbeiten zur Fertigstellung eines nördlich der Kita liegenden langen, schmalen Streifens in Auftrag gegeben werden.

Die Kosten betragen rund 200.000 Euro – ohne Pflanzen. Laut Klaus Mathis (FWG), der den erkrankten Bürgermeister vertritt, beziehen sich die ausgeschriebenen Leistungen vor allem auf Rückbau, Erd-, Pflaster- und Zaunarbeiten sowie die Herstellung von Grünflächen und Fallschutzbereichen. Das Pflanzen von Bäumen und Sträuchern wurde außen vor gelassen, es soll in Eigenleistung erfolgen. Der Diskussion schickte Mathis sein Verständnis für die Kita-Eltern voraus, von denen einige anwesend waren: „Ich verstehe Ihren Unmut, so langsam sollten wir liefern.“

Auf dem jetzt teilweise zugewucherten, unebenen Gelände müsse einiges an Erde weggebaggert und entsorgt werden. Anschließend werden eine ebene Fläche und Wege angelegt, informierte Mathis. Zudem werde der neue Eingangsbereich fertiggestellt, so dass die Kinder nicht mehr den Hintereingang vom Parkplatz am Vogelverein aus kommend benutzen müssen. Hier ist auch ein überdachter Abstellplatz für Fahrräder und Bollerwagen vorgesehen.

Angebot „erschreckend hoch“

„Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen“, kritisierte Arno Krauß (FWG) die teuren Planungen. Natürlich könne das Gelände so nicht bleiben, es müsse etwas gemacht werden, aber dafür 200.000 Euro ausgeben? „Immer wenn es um öffentliche Aufträge geht, ist das Angebot um Faktoren erhöht, als wenn es ein Privatmann machen würde. Ich spreche hier nicht für die Fraktion, nur für mich: Ich werde mich enthalten, die Kosten sind inakzeptabel.“

Auch Susanne Fliescher (SPD) zeigte sich angesichts der Summe nicht begeistert und hofft auf Eigenleistungen. „Wir sollten die Ausschreibung aber in Auftrag geben, damit es im Sommer losgehen kann. Sonst wird alles erneut verschoben.“

Martin Bender (Grüne) war ebenfalls für die Ausschreibung der Arbeiten. Er und Jonas Hilpert (CDU) befürworteten den Vorschlag, bei den Pflanzungen zu Arbeitseinsätzen aufzurufen. „Das Angebot ist erschreckend hoch, aber wer in den letzten Jahren privat einen Garten oder Rasen angelegt hat, weiß, dass hier große Summen aufgerufen werden. Wir sollten der Beschlussvorlage der Kinder wegen zustimmen.“

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