Kreis Bad Duerkheim Interview: „Schlimmer als anfangs gedacht“

Zuversichtlich: Battenbergs Pfarrer Christopher Markutzik.
Zuversichtlich: Battenbergs Pfarrer Christopher Markutzik.

«Battenberg.»Der Tornado, der am Freitag in den Verbandsgemeinden Freinsheim und Leiningerland gewütet hat, ist nicht ganz spurlos an der evangelischen Kirche Battenberg vorbeigegangen. Auf dem Dach fehlen etliche Ziegel, neben dem Gebäude liegen Scherben. Anja Benndorf wollte von Pfarrer Christopher Markutzik Näheres zum Ausmaß der Schäden wissen.

Herr Markutzik, der Gottesdienst zur Eröffnung der Battenberger Kerwe am Freitag konnte erstaunlicherweise wenige Minuten nach dem Wirbelsturm stattfinden. Sehen die Schäden schlimmer aus, als sie sind?

Nein, die Schäden sind eher schwerwiegender, als man anfangs gedacht hat. Die Entscheidung, den Gottesdienst stattfinden zu lassen, lag beim Presbyterium und bei Pfarrer Krug, die im ersten Augenblick die Lage so eingeschätzt haben, dass man den Gottesdienst feiern kann. Dies ist geschehen und auch verantwortungsvoll begleitet worden. Das heißt: Es wurde immer mal wieder auf Turm und Dach geschaut. Nach der Veranstaltung – und vermutlich auch nach dem ersten Schreck mit Übersprungshandlung – haben das Presbyterium und ich aber beschlossen, vorerst niemanden mehr unbeaufsichtigt auf das Gelände zu lassen. Zumal es ja nicht nur die Schäden an Turm und Dach gibt, sondern auch noch welche an den Bäumen. Haben Sie das Gebäude denn schon begutachten können? Was ist alles kaputt? Nein, es konnte erst gestern eine genaue Begutachtung des Dachs durch eine Dachdeckerfirma vorgenommen werden. Meine Hoffnung ist, dass es bei den abgeräumten Ziegeln bleibt und nichts weiter an Dachstuhl oder Turmaufbau kaputtgegangen ist. Zu diesem Schaden kommen dann aber auch noch die Schäden am Gelände. Gibt es bereits eine grobe Kostenschätzung? Nein, die gibt es noch nicht. Wer zahlt denn die Beseitigung der Schäden? Die Schäden sind der Versicherung gemeldet worden. Wir gehen davon aus, dass hiermit ein Großteil der Reparaturarbeiten abgedeckt werden kann. Dies ist aber eine Momenteinschätzung, ohne die Antwort der Versicherung schon vorliegen zu haben. Wann wird mit den Reparaturen begonnen werden können und sind währenddessen Gottesdienste möglich? Wenn nicht, wo finden sie dann statt? Die Planung der Instandsetzung kann erst erfolgen, wenn das Ergebnis der Begutachtung vorliegt. Ein nicht ganz einfaches Unterfangen. Wir müssen abwarten. Der nächste geplante Battenberger Gottesdienst findet erst im September statt. Ich hoffe, dass wir bis dahin den Zugang zur Kirche und deren Nutzbarkeit wieder hergestellt haben. Einen Plan B dafür, dass die Arbeiten aufwendiger sind und länger dauern, haben wir noch nicht. Er wird sich aber finden lassen. Im Falle einer Bestattung müssen wir kurzfristig entscheiden, was und wie wir handeln werden. Aber ich bin sehr zuversichtlich, dass sich in Battenberg eine Lösung auftun wird. Denn so habe ich die Battenberger kennengelernt: kreativ, flexibel, situationsbezogen, offen und doch am Wohl der Menschen im Dorf ausgerichtet. Da wird mir nicht bange!

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