Bad Dürkheim Herxheim: Pfarrer wollte „Hitlerglocke“ ersetzen

Swastika_Church_bell.JPG

Sieben Monate nach dem Beschluss, die „Hitlerglocke“ im Kirchturm von St. Jakob hängenzulassen, reißt die Debatte nicht ab. Die „New York Times“ berichtet im September ausführlich, neue Erkenntnisse liefert indessen ein Aufsatz im Pfälzer Pfarrerblatt. Derweil arbeitet Glocken-Gegnerin Sigrid Peters an einem Netzwerk. Eine Zusammenschau.

Diejenigen Menschen, die der dänischen Sprache mächtig sind, konnten ihre Kenntnisse Ende September auf die Probe stellen. Das zweite dänische Fernsehen brachte die Protagonisten im Herxheimer Glockenstreit wieder alle auf den Bildschirm – die Welkers, die Jotters und die Peters’ aus dem Nachbarort Weisenheim am Berg. Die Journalisten wollten wissen, wie es denn inzwischen stehe um das Objekt, das soviel Wirbel verbreitet hat? Derartigen Wirbel, dass am 2. September sogar die „New York Times“ großflächig über die Glocke mit dem Hakenkreuz und der Inschrift „Alles fürs Vaterland – Adolf Hitler“ berichtete. Hunderte Leserreaktionen dort machten deutlich, dass die Debatte um die Naziglocken in Deutschland jener über den Umgang mit den Südstaaten-Denkmälern in den USA gar nicht unähnlich ist. Ein amerikanischer Jude kommentierte in einer Leserzuschrift, dass die Tatsache, dass eine Hitlerglocke in Deutschland bis heute hängen bleibt, es für ihn schwer mache, über einen Besuch in Deutschland nachzudenken. Umgekehrt ließ sich der Herxheimer Bürgermeister Georg Welker (parteilos) in dem Artikel erneut mit den Worten zitieren, dass man es im Ort nicht zulassen werde, dass der Rest der Welt darüber bestimme, was die Herxheimer mit ihrer Glocke anstellten.

Netzwerken gegen „Hitlerglocken“: Im August gab es ein erstes Beratungstreffen mit Beteiligung der Aktivistin Sigrid Peters (lin
Netzwerken gegen »Hitlerglocken«: Im August gab es ein erstes Beratungstreffen mit Beteiligung der Aktivistin Sigrid Peters (links), Kirchenmusikdirektor Ulrich Loschky (Mitte) sowie Hans-Dietrich Springhorn und Doris Artelt von der »Initiative Kirche für Demokratie – gegen Rechtsextremismus« in Faßberg.
x