Bad Dürkheim „Bei Meistern aus Brasilien lernen“
Das stimmt, in der Region um Frankenthal hat es ein Capoeira-Treffen in dieser Größenordnung noch nie gegeben. Es werden viele Meister aus Brasilien, Deutschland und Europa nach Frankenthal kommen. An drei Tagen wird es Workshops in der Halle Am Kanal geben. Ich rechne mit 200 bis 300 Teilnehmern, also einer richtig internationalen Truppe. Kann jeder an den Capoeira-Workshops teilnehmen? Die Workshops sind überwiegend für diejenigen geeignet, die bereits erste Erfahrungen mit Capoeira gesammelt haben. Ein gewisses Level an Vorkenntnissen wird also vorausgesetzt. Das ist deshalb so, weil das Capoeira-Treffen in erster Linie für die vielen Capoeira-Gruppen, die beispielsweise aus England, Frankreich, Ungarn oder Brasilien anreisen, geplant ist. Trotzdem sind Gäste willkommen! Erwachsene, die noch kein Capoeira ausprobiert haben, sind zum Zuschauen eingeladen. Die Halle ist dann für Besucher geöffnet, der Eintritt ist frei. Wer leitet die Kurse? Den Unterricht übernehmen die Meister aus den Gastländern. Ein Meister aus Brasilien wird Capoeira als Selbstverteidigung nahebringen. Ein anderer, Mestre Affonso, wird die Capoeiristas in technischen Aspekten fit machen. Er ist nämlich technischer Leiter bei Wettkämpfen in Brasilien und weiß, worauf man achten muss. Unser ältester Meister, der 86-jährige Mestre Mario Buscapé, der Gründer der legendären Capoeira-Gruppe Bonfim aus Rio de Janeiro, wird im alten, traditionellen Capoeira unterrichten – so, wie er es kennt. Mein Ziel ist es, vielfältige Angebote zu machen. Deshalb wird es auch ein spezielles Musiktraining geben, bei dem Capoeiristas ihr Können bei traditionellen Liedern oder an den typischen Instrumenten verbessern können. Ich denke, es wird ein tolles Programm. Leiten Sie selbst einen Workshop? Ich unterrichte das ganze Jahr über in Frankenthal eine Capoeira-Gruppe, deshalb halte ich mich im Hintergrund und kümmere mich um die Organisation. Meine Schüler und auch die Teilnehmer aus der Region sollen die Möglichkeit nutzen, bei den Meistern aus Brasilien zu lernen. Das ist eine Chance, die sich nur selten ergibt. Wer steht auf der Gästeliste? Eingeladen habe ich einen Meister aus Brasilien, der seine Schule aber in Ungarn hat. Vor kurzem habe ich auch mit Mestre Soldato aus Rio de Janeiro gesprochen, der mir gesagt hat, dass sich noch mehr Meister angemeldet haben, die zu dem Zeitpunkt in Europa sind. Viele brasilianische Capoeira-Gruppen haben Ableger in Frankreich und England. Auch dort organisiert man die Reise nach Frankenthal. Und mein Meister aus Italien wird mit einer kleinen Gruppe in die Halle Am Kanal zu den verschiedenen Workshops kommen. Kostet die Teilnahme an den Workshops etwas? Ja, wir werden für die Workshopteilnehmer Tageskarten anbieten. Anmelden kann man sich für die Workshops per E-Mail oder auch noch direkt vor Ort in der Halle Am Kanal. Wer sich als Gruppe anmeldet, bekommt Rabatt. Karten für Kinder sind ebenfalls 20 Prozent günstiger. Wann können Interessierte zum Zuschauen vorbeikommen? Am Samstag und Sonntag starten wir schon morgens zwischen 9 und 10 Uhr mit den Workshops. So gegen 18 oder 19 Uhr endet der Samstag dann. Am Sonntag ist voraussichtlich gegen 17 Uhr Schluss. Was erhoffen Sie sich vom ersten Capoeira-Treffen in Frankenthal? Ziel ist es, die trainierenden Capoeiristas zu motivieren. Ihnen einen Anreiz zu geben, weiterzumachen. Oft gibt es solche Treffen nur für eine große Capoeira-Gruppe. Nach Frankenthal werden viele verschiede internationale Gruppierungen kommen. Ich hoffe auf einen tollen kulturellen Austausch der Capoeira und darauf, dass Capoeiristas aus aller Welt mit Freude zusammenkommen – und so die Capoeira in Frankenthal festigen. Im Netz Infos unter www.capoeira-raiz.de. | Interview: Anne LenhardtDOPPELTERZEILENUMBRUCH