Bad Dürkheim Bad Dürkheim: Sonne „kitzelt“ bereits den Spargel hervor

Freut sich über die „Frühaufsteher“: Sascha Zein.
Freut sich über die »Frühaufsteher«: Sascha Zein.

Rheinpfalz-Umfrage: Worauf die Betriebe nach den stürmischen letzten Wochen jetzt hoffen

„Wir haben bereits eine Lage aufgemacht“, bestätigt Alexandra Walter vom Spargelhof Walter in Gönnheim. Sie sei überrascht, dass schon jetzt ein paar „Frühaufsteher“ geerntet werden konnten, da die orkanartigen Böen in den vergangenen Wochen, trotz Sicherung mit Erdsäckchen, immer wieder Folien von den Dämmen geweht habe. „Dann wärmt sich der Damm nämlich eigentlich nicht so schnell auf“, erklärt die älteste Tochter von Inhaber Karl-Heinrich Walter. Ab nächster Woche solle es dann richtig losgehen mit der Ernte. Walter hofft für die kommenden Wochen auf viel Sonnenschein, der „den Spargel als Sonnengemüse aus der Erde kitzelt“.

Schäden durch Stürme noch unbekannt

300 Kilo Spargel wurden beim Spargelhof Zein in Erpolzheim bei der ersten Ernte auf den frühen Feldern am vergangenen Donnerstag gestochen. „Das wird jetzt von Tag zu Tag mehr“, verrät Sascha Zein. Wie stark die Schäden durch die Stürme der letzten Wochen sind, ließe sich dann bald abschätzen. „Wir haben versucht, die Spargel mit Tunnelstäben aus Metall und Sandsäcken zu schützen, aber die dreifache Folienabdeckung ist trotzdem teilweise gerissen oder weggeflogen“, erklärt er. Deshalb habe man einige Folien früher entsorgen müssen. Zein ist dennoch optimistisch, was die diesjährige Spargelernte angeht: „Das wird gut, solange es nicht so heiß wird wie letztes Jahr und wir ab jetzt von Sturm und Regen verschont bleiben.“ Seit letztem Freitag wird auch auf dem Spargelhof Schulze Eberhardt Spargel geerntet. „Die Menge steigt täglich, bisher stechen wir drei bis fünf Tonnen pro Tag“, berichtet Geschäftsführer Andreas Eberhardt. Dabei habe man erst mit weniger gerechnet, denn der Sturm habe viele Felder verwüstet. Die Dämme seien mit drei Schichten Folie geschützt, erklärt er. „Die erste Schicht hat bei vielen Feldern nicht gehalten.“

"Es sollte nicht zu heiß sein"

Da erst nur Böen von 75 Stundenkilometern vorhergesagt worden seien, aber dann Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 140 km/h erreicht wurden, sei die Zerstörung von Tag zu Tag größer geworden. „Wir haben natürlich versucht, die Folien festzumachen, aber bei solchen Kräften hält nichts“, beschreibt Eberhardt die Situation. Vor allem, weil es zwei Wochen gestürmt habe. Trotzdem ist Eberhardt mit der Ernte, die er außer in seinem Hofladen in Weisenheim am Sand auch auf einem Großmarkt in Stuttgart vertreibt, zufrieden. Bis Ende Juni soll es noch Spargel geben. Fürs Spargelstechen wünscht sich Eberhardt sonniges Wetter, „aber es sollte nicht zu heiß sein“. Die Nachfrage nach frischem Spargel sei auf jeden Fall schon vorhanden.

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