Neustadt Minikreisel statt Ampel

Drei Maßnahmen des aktuellen Straßenausbauprogramms 2011 bis 2015 sind umgesetzt: der Ausbau des Mühlpfads, der Schillerstraße und – kurz vor der Vollendung – der Pfaffengasse. Nun sind nach Mitteilung von Straßenplaner Elmar Walter von der Bauverwaltung weitere Maßnahmen vorgesehen, die zu 70 Prozent über wiederkehrende Ausbaubeiträge finanziert werden: Kreuzung Lindenstraße, Ausbau der Rennbahnstraße zwischen der Rosenstraße und dem Iggelheimer Weg, südliche Forstgasse sowie ein Fußgängerüberweg mit Mittelinsel am Jugendhof. An der Kreuzung Linden-/Rennbahnstraße soll die Ampelanlage abgebaut werden, erläuterte Walter auf Anfrage der RHEINPFALZ. Geplant sei, dort einen Minikreisel zu installieren, allerdings soll dieser einen größeren Durchmesser bekommen als zum Beispiel der kleine Kreisel an der Bismarck-/Bahnhofstraße. Die Problematik dieser Minikreisel, an denen noch nicht alles rund läuft (wir berichteten am 24. Januar), sei erkannt, so Walter. Das neue Exemplar an der Linden-/Rennbahnstraße werde eine Mittelinsel bekommen, die aber nicht flach sein soll und mit Bordsteinen ausgestattet wird. Die Verkehrsmenge, die sich über diese Kreuzung bewegt, „packt der Minikreisel locker“, ist Walter sicher. Der kleine Kreisverkehr wird der sechste seiner Art in Haßloch sein. Neben der Kreuzung gehören die südliche Forstgasse und die nördliche Rennbahnstraße zu dieser Ausbaumaßnahme. Auch ein Radweg soll beidseitig bis zum Iggelheimer Weg angelegt werden. Dass die Ampeln an der Kreuzung Linden-/Rennbahnstraße verschwinden, hat laut Verkehrsplaner einen weiteren Hintergrund: Die Anlage sei in die Jahre gekommen, eine Erneuerung wäre irgendwann erforderlich gewesen. Zudem habe man bei Ampeln immer wieder ein Vandalismus-Problem. Als „Nebeneffekt“ erwartet Walter, dass die „grüne Welle“ künftig besser laufen wird. Das gelte auch für die Ampelanlage beim Jugendhof, die ebenfalls abgebaut werden soll. Dort soll ein Fußgängerüberweg mit einer Mittelinsel gebaut werden. An dieser Stelle gebe es ein spezielles Problem, das für Unfallgefahren sorgen könne, so Walter: Außerhalb geschlossener Ortschaften rechne der Autofahrer nicht damit, dass noch eine Ampel kommt. Für alle diese Maßnahmen gehe die Verwaltung von Baukosten in der Höhe von etwa 800.000 Euro aus. Wie hoch die Landeszuschüsse ausfallen werden, die sich die Gemeinde aus zwei Zöpfen erhoffe, konnte Walter noch nicht sagen. Einen kleinen Anteil werde das Land zuschießen, weil die Lindenstraße eine Landesstraße ist. Darüber hinaus würden alle Maßnahmen, die mit der Landesstraße nicht direkt zusammenhängen, zu 70 Prozent aus wiederkehrenden Ausbaubeiträgen finanziert, die von allen Bürgern bezahlt werden, 30 Prozent übernimmt die Gemeinde. Den Gemeindeanteil wiederum bezuschusst das Land zu 70 Prozent. Im günstigsten Fall im Spätsommer soll Beginn der Bauarbeiten in diesem Bereich sein, eventuell erst im Frühjahr 2016. Walter rechnet mit einer Bauzeit von einem halben bis zu einem Dreivierteljahr. Die Ausbauplanungen wurden dem Bau-, Verkehrs- und Entwicklungsausschuss (BVE) im Dezember 2014 und Februar 2015 vorgestellt. Nun findet die Bürgerbeteiligung statt. Bis 8. Mai haben Bürger die Gelegenheit, die Pläne nach vorheriger Terminvereinbarung bei der Bauverwaltung einzusehen. Dabei können Anregungen und Bedenken eingebracht werden. (guh)

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