Frankenthal Thema Sicherheit steht ganz oben

Für den Frankenthaler Fasnachtsumzug am Samstag haben Polizei und Stadtverwaltung ihre Sicherheitsvorkehrungen deutlich verstärkt. Die Polizei setzt unter anderem auf Videoüberwachung und Kameras, die Beamte am Körper tragen. Feuerwehr und Rettungsdienst arbeiten erstmals in einer gemeinsamen Einsatzzentrale zusammen.

Die Polizei und der Bereich Ordnung und Umwelt der Stadt hätten das Konzept gemeinsam entwickelt, sagte Beigeordneter und Ordnungsdezernent Bernd Knöppel (CDU) in einem Pressegespräch. „Die Erfahrungen von Köln und die der Umzüge der letzten Jahre sind darin eingeflossen.“ Man wolle „alles dafür tun, dass die Bürger sich sicher fühlen können“, erklärte Polizeichef Heiko Arnd – auch wenn es derzeit keine konkreten Hinweise auf mögliche Störungen gebe. Neu ist eine Anlaufstelle für Frauen am alten Infoschalter des Rathauses; sie ist am Samstag in der Zeit von 13 bis 19 Uhr geöffnet. Dies sei ein rein vorsorgliches Angebot, unterstrichen die Verantwortlichen. Bei den bisherigen Fasnachtsumzügen habe es keine besonderen Pro-bleme gegeben, sagte Arnd. Und als „Anlaufstellen“ sehe er auch „jede Polizistin und jeden Polizisten“. Die Polizei habe ihren Kräfteeinsatz für den Samstag „erheblich aufgestockt“, sagte Arnd; genaue Zahlen wolle er nicht nennen. Auf dem Rathausplatz werde es eine Videoüberwachung geben; dabei würden Bilder nur dann aufgezeichnet, wenn es zu kritischen Situationen kommen sollte. Derselbe Grundsatz gelte für Body-Cams (am Körper getragene Kameras, die erstmals genutzt würden. Sollen Personen festgenommen werden, will die Polizei dafür mobile Teams von fünf bis sechs Personen einsetzen. Abgesprochen sei die Zusammenarbeit mit der Bundespolizei am Hauptbahnhof. Arnd bittet die Bürger, bei Problemen die Ordnungskräfte zu rufen und nicht zu versuchen, auf eigene Faust Ordnung zu schaffen: „Pfefferspray und Gaspistolen sollten zu Hause bleiben.“ Besucher dürfen zum Umzug keinen Alkohol mitbringen: Dies und „der Verzehr mitgebrachter alkoholischer Getränke“ sind nach einer städtischen Verfügung auf dem Zugweg und dem Rathausplatz am Samstag von 11 bis 19 Uhr verboten. Branntweinhaltige Getränke sowie alkoholische Getränke in Flaschen dürfen dort nicht ausgeschenkt werden. Ordnungsamt und Polizei wollen gemeinsam entsprechende Jugendschutzkontrollen machen. Auch Auto- und Radfahrer will die Polizei kritisch in den Blick nehmen. Dabei gilt der Grundsatz: „Wer alkoholisiert am Straßenverkehr teilnimmt, riskiert den Führerschein“. An die Verkehrsteilnehmer richtet sich der Appell, den Zugweg und die Rettungswege freizuhalten. „Unsere Mitarbeiter werden ab 10.30 Uhr Streife laufen“, kündigte Günter Gerbich, stellvertretender Leiter des Bereichs Ordnung und Umwelt, an. „Ab 12 Uhr lassen wir Fahrzeuge, die im Weg stehen, abschleppen.“ Etwa 20 Mitarbeiter des Ordnungsamts werden den Umzug durch die Stadt begleiten. Für Fahrzeuge im Umzug gelte die Auflage, das zwei bis vier Ordner der jeweiligen Teilnehmergruppe mitlaufen und für Ordnung sorgen müssten, sagte Gerbich. Gewisse Probleme habe es in der Vergangenheit nach dem Umzug wegen übergroßen Alkoholkonsums in manchen Kneipen gegeben. Gerbich: „Mit den betreffenden Gaststättenbetreibern haben wir gesprochen und ihnen geraten, seriöse Security-Leute einzusetzen.“ Wie in den Vorjahren werde die Feuerwehr vorsorglich einen kompletten Löschzug in der Nähe der Polizeiinspektion stationieren, kündigte Feuerwehrchef Jürgen Speiser an. Erstmals gebe es eine gemeinsame Einsatzzentrale in der Hauptfeuerwache mit dem Sanitätsdienst, der vom Arbeitersamariterbund (ASB) Ludwigshafen gestellt werde. Um auch Flüchtlingen nahezubringen, was Fasnacht ist und wie man sich dabei richtig verhält, haben die Sicherheitsbehörden diese Gruppe, unterstützt durch muslimische Einwohner Frankenthals, in Vortrags- und Gesprächsrunden informiert. Das sei nicht nur im Notquartier an der Benderstraße geschehen (wir berichteten am 29. Januar), sondern auch in anderen Unterkünften, sagte Polizeichef Arnd. Als „Novum für Rheinland-Pfalz“ sieht Arnd zudem ein neues Info-Angebot im Internet: An Fasnacht und danach will die Frankenthaler Inspektion auch via Twitter über ihre Arbeit informieren: auf https://twitter.com/polizei_ft.

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