Speyer Stadt Speyer will bei Tempo 30 vorankommen

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Die Stadt will vorankommen auf dem Weg zu weniger Verkehrslärm in Fahrzeugen, die in geringerem Tempo unterwegs sind. Im Haushalt 2017, den Oberbürgermeister Hansjörg Eger (CDU) am kommenden Donnerstag im Stadtrat einbringt, sind deshalb 15.000 Euro eingestellt für den Kauf von drei sogenannten Dialog-Displays. Sie signalisieren dem Fahrer sofort beim Vobeifahren, wenn er zu schnell unterwegs ist.

Ein solches Gerät erinnert an der Landauer Straße Verkehrsteilnehmer derzeit ständig daran, dass dort seit 2014 innerhalb des laufenden Pilotversuchs Tempo 30 gilt. Wo und wie die Displays eingesetzt werden sollen, haben Ordnungsamtsleiter Thomas Zander und der Leiter des Straßenverkehrsamtes, Uwe Rudingsdorfer, gestern Abend im Verkehrsausschuss dargelegt: an Unfallhäufungsstellen, auf Landes- und Kreisstraßen im Stadtgebiet wie Schifferstadter und Iggelheimer Straße, im Bereiche von Kindergärten, (Grund-)schulen, bei Seniorenheimen und an kritischen Stellen auf Vorschlag der Bevölkerung. In diese Kategorie fällt auch der Antrag der Partei Die Linke. Sie hat im Stadtrat ein Display in der Herdstraße gefordert, um Raserei dort zu unterbinden. Der Antrag werde bei der Einsatzplanung der Displays entschieden, sagte Ausschussvorsitzende Stefanie Seiler (SPD) den Linken zu. Die Geräte zeichnen auf, wie viel Verkehr herrscht, wie schnell gefahren wird, in welcher Richtung und liefert Statistiken. „Wir benötigen diese Daten stunden- und tagegenau, um gegenüber der Polizei Handlungsbedarf etwa für Radarkontrollen dokumentieren zu könne“, sagte Zander. Stationäre Tempoüberwachungen (Starenkästen, Radarsäulen) seien teuer und oft Zielscheibe von Zerstörungswut, sagte er zu einer Anfrage der SWG. In Kürze werde er sich in Worms im Detail über die dortigen Erfahrungen mit solchen Techniken informieren lassen. Anlass dafür sei ein entsprechender Antrag für die nächste Ratssitzung. Das grüne Ausschussmitglied Owe-Karsten Lorenz schlug vor, wie in der Schweiz Starenkästen zu installieren, sie aber nicht immer scharf zu stellen. „Das hat disziplinierende Wirkung.“ Auch dieser Weg werde in Worms gegangen, wusste Zander. „Mit der Temporeduzierung von 50 auf 30 Kilometer in der Stunde werden Lärmpegelminderungen erreicht.“ Das hat Umweltamtsleiterin Maria-Theresia Kruska dargelegt. Es ist das vorläufige Ergebnis der Messungen an der Landauer Straße von 2014 und 2016 sowie der Befragung von Anliegern. Das Landesamt für Umwelt muss die Messdaten aus dem Pilotprojekt abschließend auswerten. „Dann kommt es darauf an, wie die Daten im Ministerium beurteilt werden“, betonten Seiler und Zander. Es könnte bedeuten, dass in der Landauer Straße dauerhaft Temp 30 komme, und damit, dass das letztlich für die ganze Stadt erreicht werden könne. Seiler: „Wir werden dafür ein ganzes Argumentationspaket schnüren.“ |ell

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