Speyer Speyer: Der Blitzer wird 60

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Seit dem 21. Januar 1957 wird "geblitzt". Die Polizei hat bis heute damit Erfolg. Weitere „Blitzer“ sollen deshalb an B 9 und B 10 installiert werden.

Die Abteilung der Zentralen Verkehrsdienste bei der Polizeidirektion Neustadt ist seit 2015 für mobile Radarmessungen in der Region zuständig. „Wir selbst haben keine eigenen Wagen mehr“, erklärt Jürgen Preek, Sachbearbeiter für Verkehrsunfallstatistik bei der Polizeiinspektion Speyer. „Außerhalb geschlossener Ortschaften wird wesentlich schneller gefahren. Daher sind dort Messungen vorrangig“, führt Preek aus. Vor allem die Landesstraße 528 und die K 15 im Bereich der Vier-Wege-Kreuzung seien neuralgische Punkte. Innerorts sei zu hohes Tempo kein großes Thema. „Gelegentlich führen wir Messungen mit Laserpistole durch, um den Kontrolldruck aufrecht zu erhalten“, sagt er. Vor allem im Bereich von Schulen sei das der Fall. Außerdem bringe die Stadt bei massiven Anwohner-Beschwerden „Traffic Counter“ – das sind elektronische Verkehrszähler – an, die Fahrzeugaufkommen und Geschwindigkeiten messen. „Bestätigen sich die Beschwerden, kontrollieren wir“, so Preek. Unter Hinweis auf die Praxis in Ludwigshafen und Worms formulierte die SPD-Fraktion im vorigen Jahr einen Prüfantrag im Stadtrat. Ziel: kommunale Geschwindigkeitskontrolle in der Stadt durchführen lassen. „Ein weiterer Antrag zu dem Thema liegt nicht vor“, merkt die zuständige Beigeordnete Stefanie Seiler (SPD) an und ergänzt: „Als Verwaltung sehen wir im Moment keine Veranlassung, Maßnahmen in der Richtung zu ergreifen.“ Allerdings lenkt sie ein, dass Verkehrskontrollen in Abstimmung mit der Polizei optimiert werden sollen. Gespräche liefen. Konkret geplant sei die Anschaffung dreier Geschwindigkeitsanzeigen. Die mobilen Tempomessgeräte zeigen ein lachendes Gesicht bei optimaler, ein trauriges bei überhöhter Geschwindigkeit. An neuralgischen Punkten sollen sie aufgestellt werden. Für drei Displays rechnet die Stadt mit Kosten um 10.000 Euro. Zwei sollen vor allem an Schulen stehen, eins nach Bedarf an anderen Stellen. Aufrüsten ist auch bei fest installierten Radargeräten angesagt, sagt Matthias Hagenbach vom Polizeipräsidium Rheinpfalz. Nach den „Blitzern“ an der B 9 in Richtung Frankenthal und an der B 10 gen Annweiler sollen zwei auf der A 65 folgen: am Autobahnkreuz Wörth und an der Überleitung von der B 10 zur B 9. Rund 4500 stationäre Anlagen gibt es derzeit in Deutschland. Die Einnahmen aus Radarfallen kann Hagenbach nicht beziffern. Allerdings kann er den positiven Effekt belegen: „Plus-minus ein Prozent aller gemessenen Fahrzeuge wird beanstandet. Bei mobilen Radaranlagen liegt der Wert um die acht, neun Prozent.“ Dass Dauer-Blitzen wirkt, belegt die Statistik. „Auf der B 9 hatten wir in der Spitze 15 Verkehrsunfälle pro Jahr mit vier Leichtverletzten. Seit das Radargerät steht, sind es noch sieben oder acht Unfälle mit durchschnittlich einem Leichtverletzten“, führt er aus. Zu hohe Geschwindigkeit ist laut dem Experten immer noch Ursache Nummer eins für schwere Verkehrsunfälle. Um die zu bekämpfen, „wird die Polizei weiterhin auf Radaranlagen setzen“, verspricht er.

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