Frankenthal Sanierung des Frankenthaler Erkenbert-Museums könnte 2018 starten

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Am Mittwoch berät der Kulturausschuss über einen vorliegenden Raumplan. OB Martin Hebich (CDU) geht von Kosten „im siebenstelligen Bereich“ aus.

Was genau die Sanierung des Gebäudes am Rathausplatz letztlich kostet, soll im Oktober feststehen. Bis dahin könnte nach Willen der Verwaltung ein Entwurf vorliegen. Für die Planung sind 100.000 Euro im Haushalt eingestellt. Als Grundlage hat Museumsleiterin Vera Hollfelder nun ein Raumkonzept vorgelegt, in dem der Bedarf aufgeführt ist. Es sieht unter anderem mindestens 750 Quadratmeter für die Dauerausstellung und 100 Quadratmeter für Sonderausstellungen und Veranstaltungen vor. Zurzeit ist die Ausstellungsfläche etwa 1150 Quadratmeter groß, dazu kommen 200 Quadratmeter Depot und 35 Quadratmeter für die Verwaltung. Nach der Sanierung will man etwa 250 Quadratmeter mehr zur Verfügung haben, der Platz für die Verwaltung soll verdoppelt werden. Eine Aufstockung des Gebäudes oder einen Anbau schließt Hebich jedoch aus. Die Kosten dafür stünden bei dem denkmalgeschützten Bauwerk in keiner Relation zu dem Raumgewinn. Für mehr Platz sollen die Schließung des Lichthofs auf zwei Ebenen, die Verglasung des Eingangs unter den Arkaden und der Ausbau des Dachgeschosses sorgen. Bedenken mit Blick auf den Denkmalschutz hat er nicht. „Das ist ja kein Selbstzweck.“ Sollte das Depot komplett ausgelagert werden, könnte auch dieser Bereich zusätzlich genutzt werden. Nicht in Hollfelders vorliegender Planung berücksichtigt ist die gesetzlich geforderte Barrierefreiheit. „Wenn ich einen siebenstelligen Betrag in die Hand nehme, komme ich da nicht drumrum“, weiß Hebich. Geprüft werde derzeit beispielsweise der Einbau eines Aufzugs, der auch zum Transport schwerer Exponate genutzt werden kann. Während des Umbaus wird das stadtgeschichtliche Haus „mindestens zwei Jahre“ komplett geschlossen sein. Auch deshalb hängt die Suche nach einem geeigneten Depot für die Sammlung eng mit den Sanierungsplänen zusammen. Hollfelder geht von rund 800 Quadratmetern Depotfläche aus. Langfristiges Ziel ist es laut Hebich, ein eigenständiges Depot für alle Objekte zu schaffen. Derzeit sind die Kunstwerke in der Stadt verteilt und zum Teil nicht sachgerecht gelagert. Ein solches dauerhaftes Depot finde man aber nicht bis zum Umbaustart, sagt der OB. Auf der Suche nach einer Interimslösung sei die Stadt nun aber fündig geworden. In zwei eigenen Immobilien wolle man zum Start der Bauarbeiten den Bestand des Museums lagern. Derzeit werden laut Hebich Versicherungsfragen und die Klimatisierung der Gebäude geklärt; im Ausschuss am Mittwoch könne er eventuell Details zu den Standorten nennen. Für eine dauerhafte Lösung ist seit längerem das KBA-Gelände im Gespräch, auf dem ein neues Stadtquartier entstehen soll. Daneben sondiert man laut OB aber auch mögliche Alternativen. „Wir werden das Museum so lange wie möglich offen halten“, betont Hebich. Für 2017 gibt es bereits ein Ausstellungsprogramm, an dem sich unter anderem der Altertumsverein, Mitbetreiber des Museums, beteiligt. Bernd Leidig, SPD-Stadtrat und Vorsitzender des Vereins, begrüßt die vorliegende Raumplanung. Ein Architekt müsse nun klären, wie das umsetzbar ist. Knackpunkt ist auch für ihn das Thema Depot, wobei er keine Präferenz für einen Standort hat. „Hauptsache, er erfüllt die Anforderungen zur Lagerung der Kunstgegenstände.“

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