Speyer RHEINPFALZ kürt treffsichersten Fußballer der Region

Was für eine vorbildliche Schusshaltung: Selina Liotta zieht zum 5:0 für den FV Dudenhofen gegen den FC Leistadt ab.

Ein Verein, zwei überragende Torjäger: Beide Preisträger kommen in der jetzt abgeschlossenen Saison vom FV Dudenhofen. Was sich andeutete, steht seit Sonntagnachmittag fest. Selina Liotta schlug 50-, Rouven Hook 27-mal zu.

Hook (20) erfuhr von seinem Teamkameraden Matthias Reeb aus der zweiten Mannschaft der Dudenhofener von der RHEINPFALZ-Aktion. „Bis eben habe ich nicht gewusst, dass ich gewonnen habe“, sagte er beim Telefonanruf der Redaktion. Der Stürmer des Kreisliga-Double-Gewinners rollte das Feld von hinten auf. Im Winter führte nämlich noch Christian Maffenbeier vom ASV Speyer (C-Klasse). Doch dann verließ er das Speyerer Verbreitungsgebiet Richtung SG Limburgerhof (B-Klasse) und kam so nicht mehr in Frage. Verletzungen der Konkurrenten und nachlassende Treffsicherheit brachten Tobias Hack (RW Speyer/B-Klasse) und den nimmermüden Maik Schlapmann (ASV Waldsee/B-Klasse) ins Hintertreffen. Hoch einzuschätzen sind die auch die Leistungen von Marvin Sprengling (FC Speyer/Landesliga) und Eric Veth (TuS Mechtersheim/Oberliga), die 21- beziehungsweise 18-mal jubelten. Umso erstaunlicher ist, dass Hook gleich in seinem ersten Jahr in der Aktivität den Gipfel erklomm. Er ist ein echter Dudenhofener Bub, wuchs hier auf, wohnt hier, begann beim FVD zu kicken und war in der Vergangenheit beim JFV Ganerb 12 stets für um die 20 Tore gut. In dieser Saison erinnert er sich noch ganz besonders an einen Treffer: „Bei meinem dritten Tor gegen ASV Schwegenheim habe ich eine Flanke direkt volley in den Winkel geschossen.“ Doch wichtiger war’s gegen FV Hanhofen: „Da habe ich in zwei Minuten zwei Tore erzielt, und wir haben das Spiel gedreht.“ Auch in der A-Klasse bleibt Hook, der gerade ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert, dem FVD treu. „Dafür habe ich nur den größten Respekt“, kommentierte Hook die Leistung seiner Vereinskameradin Selina Liotta (19) in der Frauenmannschaft: „Ich habe manchmal zugeschaut. Die Spiele waren nach wenigen Minuten entschieden.“ Genau 50-mal schlug die Verbandsliga-erfahrene Liotta am Ende zu. Viel mehr Treffer wären drin gewesen. Doch sechsmal traten die Gegner nicht an. Ein anderer Widersacher meldete seine Auswahl ab. Konsequenz: Spiel nicht in der Wertung, Tore nicht in der Wertung. „Cool“, kommentierte Liotta ihren ersten Platz in der Torschützenliste, ist sich ganz bescheiden aber auch darüber im Klaren, dass es Spielklassen gibt, in denen es schwerer ist, zu treffen, als in der Frauen-Bezirksliga. Dennoch blieb auch bei ihr ein Einschlag ganz besonders hängen. Es war erst vor Kurzem an der Iggelheimer Straße gegen TuS Albersweiler. Überraschenderweise saß Liotta zunächst sogar auf der Bank, weil ihr Trainer Branko Ivanovic mal etwas Neues ausprobieren wollte. Glücklich war die Offensivspielerin darüber laut ihrem Coach nicht. Doch dann kam die 19-Jährige rein und erzielte sicher mit etwas Wut im Bauch schnell drei Tore: „Es kam eine Flanke von außen, ich weiß gar nicht mehr von wem, ich glaube von Rani Melzer. Und dann habe ich von der Fünfmeterraumlinie mein erstes Kopfballtor erzielt.“ „Ich bin stolz darauf, dass der Verein in diesem Jahr so viele Titel geholt hat, auch die Jugendmannschaften“, teilte Liotta mit. Überhaupt habe sie noch in keinem ihrer bisherigen Vereine einen derartigen Zusammenhalt erlebt, insbesondere zwischen Männern und Frauen: „Jeder hilft jedem“, betont sie. Und so findet es Liotta um so schöner, dass mit Hook auch noch ein Dudenhofener Mann gewonnen habe: „Ich kann sein Kompliment nur zurückgeben. Die B-Klasse ist gar nicht so ohne und dann noch in seinem ersten Jahr in der Aktivität.“ Mit dem 20-Jährigen verbindet sie übrigens noch etwas ganz Besonderes. Als sie sich ohne Verein vor über einem Jahr beim JFV Ganerb fit halten wollte, durfte sie gemeinsam mit ihm bei den A-Junioren des JFV Ganerb trainieren. Pokalübergabe ist in den nächsten Tagen.

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